Wald und Indigene Völker: EnABLE
Dort, wo Besitz- und Verwaltungsrechte von Indigenen Völkern gesetzlich anerkannt werden, sind die Entwaldungsraten deutlich geringer als in vergleichbaren Wäldern. Die breite und aktive Beteiligung von indigenen und lokalen Gemeinschaften an Programmen zur Wald- und Landnutzung ist daher unverzichtbar im Kampf gegen Klimawandel und Armut.
Doch der Beitrag dieser Bevölkerungsgruppen bleibt in der staatlichen Politik oft unsichtbar und ihre Beteiligung an Maßnahmen zur Emissionsminderung ist stark verbesserungswürdig. Agrarindustrie und Rohstoffgewinnung bedrohen weiterhin indigene Gebiete und bei der juristischen Absicherung indigener Land- und Selbstverwaltungsrechte sind nur langsame Fortschritte zu verzeichnen. Darüber hinaus werden Aktivistinnen und Aktivisten, die sich für Umweltschutz und Indigenenrechte einsetzen, häufig kriminalisiert und verfolgt.
Zugang zu internationaler Klimafinanzierung erleichtern
Im Jahr 2020 wurde auf Initiative des BMZ bei der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Treuhandfonds „Enhancing Access to Benefits while Lowering Emissions“ (EnABLE) ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, Indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften Zugang zu den finanziellen Vorteilen zu verschaffen, die internationale Programme zur Minderung von Emissionen aus Entwaldung bieten.
Derzeit arbeitet das BMZ mit den 15 Ländern des Carbon Funds der Waldkohlenstoffpartnerschaft zusammen, um sicherzustellen, dass Indigene Völker und lokale Gemeinschaften an den Gewinnen aus solchen Programmen gerecht beteiligt werden. Ein Teil der Aktivitäten wird direkt von der Weltbank umgesetzt, der andere Teil über indigene Organisationen.
Im November 2023 haben BMZ und EnABLE eine Konferenz in San José (Costa Rica) veranstaltet. Ihre Kernbotschaften (Externer Link) wurden auf der Weltklimakonferenz COP28 der internationalen Gemeinschaft vorgestellt:
- Indigene Völker und lokale Gemeinschaften ermächtigen, Zugang zu direkter Klimafinanzierung zu erlangen, um so ihre bedeutende Rolle beim Erhalt der Umwelt anzuerkennen und zu würdigen;
- Schutzmaßnahmen entwickeln, die sich nicht auf das Do-no-harm-Prinzip (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) beschränken, sondern ausdrücklich auf positive Wirkungen abzielen und
- eine Erhöhung der Investitionen auf Gebieten Indigener Völker und lokaler Gemeinschaften.
Stand: 31.07.2024