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Transparenz Öffentliche Entwicklungsleistungen (ODA)
Was ist ODA?
Zunächst die offizielle Definition:
Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) sind öffentliche Entwicklungsleistungen (ODA) staatliche Unterstützung, „die gezielt darauf ausgerichtet ist, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Entwicklungsländern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu fördern“.
ODA muss von öffentlichen Stellen an Entwicklungsländer oder an Staatsangehörige von Entwicklungsländern oder an internationale Organisationen zugunsten von Entwicklungsländern vergeben werden. Privates Engagement oder private Spenden gelten nicht als ODA.
Die Definition beruht auf Vereinbarungen der Vereinten Nationen aus den 1960er Jahren und gilt im Wesentlichen bis heute – sie wurde nach und nach präzisiert und erweitert. So zählen seit 1988 auch Kosten für Studienplätze von Studierenden aus Entwicklungsländern oder bestimmte Kosten für Geflüchtete zur ODA.
Falls Sie es genauer wissen möchten, finden Sie weitere, ausführlichere Informationen im Leitfaden „Was ist Official Development Assistance (ODA)?“
Was heißt das genau?
Alle Ausgaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die zahlreichen Projekte und Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden der OECD als ODA gemeldet. Darüber hinaus gibt es weitere Leistungen anderer Bundesministerien, der Länder und der Kommunen, die als ODA anrechenbar sind. Einige Beispiele:
Wenn Deutschland Generatoren oder Krankenwagen in von Russland zerstörte ukrainische Städte liefert, bei Hungersnöten Nahrung oder nach Erdbeben Zelte und Medikamente in die betroffene Region schickt, dann zählt das alles zur ODA. Auch die Kosten für Studierende aus Entwicklungsländern können als ODA-Mittel angerechnet werden. Die Finanzierung bestimmter wissenschaftlicher Forschungsvorhaben kann ebenfalls in die ODA-Berechnung einfließen, zum Beispiel wenn es um die Erforschung von Tropenkrankheiten geht, die Entwicklungsländern zugutekommt.
Wie hoch ist die deutsche ODA?
Die deutsche ODA betrug 2023 33,9 Milliarden Euro (vorläufiger Wert der OECD). Da zur ODA auch Ausgaben anderer öffentlicher Stellen zählen, ist die Summe der ODA deutlich höher als das Volumen des BMZ-Haushalts. Dieser hatte 2023 ein Volumen von rund 12,16 Milliarden Euro.
Was ist die ODA-Quote und welche Bedeutung hat sie?
Damit das Engagement der einzelnen Geberländer verglichen werden kann, veröffentlicht die OECD jährlich Statistiken, in denen unter anderem das Finanzvolumen der ODA eines Geberlandes ins Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen (BNE) gesetzt wird. Es ergibt sich eine Prozentzahl, die ODA-Quote genannt wird.
Deutschland hatte im Jahr 2023 eine vorläufige ODA-Quote von 0,79 Prozent. Das heißt, die Ausgaben deutscher öffentlicher Stellen für Entwicklungsleistungen hatten insgesamt ein Volumen von 0,79 Prozent des Bruttonationaleinkommens.
Was ist das 0,7-Prozent-Ziel?
Die 32 Mitglieder des Entwicklungsausschusses (DAC) der OECD haben sich vorgenommen, jährlich mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens (BNE) für öffentliche Entwicklungsleistungen zu investieren (ODA-Quote). Die Quote geht auf einen Vorschlag der Vereinten Nationen aus den 1960er Jahren zurück und dient seither als Orientierungsrahmen für internationale öffentliche Entwicklungsleistungen.
Die Quote wird nur von wenigen Geberländern eingehalten. Deutschland hat das 0,7-Prozent-Ziel in den vergangenen Jahren erreicht.
Stand: 12.04.2024