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Politische Situation Neue politische Ära angebrochen
Der ANC wurde zwar wieder stärkste Kraft im Parlament, ist nun aber erstmals auf Koalitionspartner angewiesen. Die neue Regierung der nationalen Einheit (Government of National Unity) wird von 10 Parteien aus einem breiten politischen Spektrum gebildet.
Der ANC-Vorsitzende Cyril Ramaphosa wurde im Juni 2024 als Staatspräsident im Amt bestätigt. Ramaphosa war 2019 zum Präsidenten Südafrikas gewählt worden, nachdem sein Vorgänger Jacob Zuma auf Druck seiner eigenen Partei zurückgetreten war. Unter Zuma hatte die Korruption stark zugenommen; politische Entscheidungsprozesse waren massiv durch private Interessen und illegale Bereicherung beeinflusst worden. Diese gezielte Untergrabung der Staatsgewalt hatte entscheidend zur Verschlechterung der ökonomischen Rahmenbedingungen im Land beigetragen.
Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex (Externer Link) der Nichtregierungsorganisation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Transparency International lag Südafrika 2023 auf Rang 83 von 180 ausgewerteten Ländern.
Ramaphosa hat ein ehrgeiziges Reformpaket vorgelegt, das unter anderem Investitionen in die Infrastruktur und in den ländlichen Raum und die Förderung der Privatwirtschaft vorsieht. Der Regierung gelingt es jedoch nur allmählich, das Vertrauen potenzieller Investoren zurückzugewinnen. Die Reformen verlaufen langsam, der Aufschwung lässt auf sich warten (siehe auch: Wirtschaftliche Situation).
Internationales Engagement
Südafrika nimmt heute eine führende politische und wirtschaftliche Rolle auf dem afrikanischen Kontinent ein. Das Land engagiert sich für die Beilegung innerafrikanischer Konflikte und für die Stärkung regionaler Organisationen wie der Afrikanischen Union (AU) und der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika (Southern African Development Community, SADC).
In der Weltwirtschaft übernimmt das Land eine vermittelnde Rolle zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern. In internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, der G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und der Welthandelsorganisation (WTO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) versteht sich Südafrika als Fürsprecher der Interessen Afrikas. Südafrika hat am 1. Dezember die Präsidentschaft der G20 übernommen. Das Land gehört außerdem dem Verbund der BRICS-Staaten an, einer informellen Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften.
Stand: 27.11.2024