Zwei Auszubildende im Bereich Metallbau am Integrated Polytechnical Regional College (IPRC) in Kigali, Ruanda, bedienen eine Maschine.

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Fachkräfte ausbilden, neue Arbeitsplätze schaffen

Fast 40 Prozent der ruandischen Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Jobs und Perspektiven für die junge Generation zu schaffen, ist nicht nur ein zentraler Beitrag zur Armutsbekämpfung, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftlichen Frieden, Sicherheit und Stabilität im Land. Die deutsch-ruandische Zusammenarbeit in diesem Kernthema zielt daher darauf ab, Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und das Berufsbildungssystem zu stärken.

Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen

Ein Großteil der ruandischen Unternehmen sind nicht registrierte Kleinstunternehmen, die kaum wettbewerbsfähig sind und nur wenige Arbeitsplätze schaffen. Deutschland unterstützt daher wachstums- und exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Kooperativen in ausgewählten Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) dabei, ihr Management zu verbessern, ihre Produktion effizienter zu gestalten, neue Produkte zu vermarkten und digitale Lösungen zu entwickeln.

Der berufliche Ausbildungsstand vieler Arbeitssuchender in Ruanda entspricht nicht den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Darum unterstützt das BMZ den Aufbau eines Berufsbildungssystems, das an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausgerichtet ist.

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde das Vorhaben angepasst, um Arbeitsplätze zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen. So wurde der ruandische Privatsektorverband bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen beraten. Unter anderem konnten die Mitgliedsunternehmen leichter auf Überbrückungsgelder zugreifen und Kredite neu verhandeln. Die Berufsschulen wurden bei der Digitalisierung von Lehrinhalten unterstützt, um das Lernen trotz geschlossener Bildungseinrichtungen zu ermöglichen.

Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“

Im Frühjahr 2019 wurde Ruanda in die BMZ-Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ aufgenommen.

Mit der Sonderinitiative will das BMZ die Attraktivität von Wirtschaftsstandorten in Entwicklungsländern für deutsche und europäische Unternehmen steigern. Es will zum Aufbau eines erfolgreichen afrikanischen Mittelstands beitragen und fördert dafür Job-, Ausbildungs- und Entwicklungspartnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Unternehmen.

Im Rahmen der Sonderinitiative unterstützt Deutschland maßgeblich die Qualifizierung von Fachkräften für die Impfstoffproduktion in Ruanda.

Impfstoffproduktion

Das BMZ ist mit weiteren internationalen Partnern (insbesondere Team Europe (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) seit 2021 maßgeblich daran beteiligt, den Aufbau der lokalen Pharma- und Impfstoffproduktion zu fördern. Damit leistet Deutschland einen Beitrag zum Bestreben der Afrikanischen Union, 2040 mindestens 60 Prozent der benötigten Impfstoffe auf dem afrikanischen Kontinent selbst herzustellen.

Stand: 05.06.2024