Strand bei Nacala, einer Hafenstadt im Norden von Mosambik

Mosambik

Nach 16 Jahren Bürgerkrieg (1976 bis 1992) verbesserte sich die politische und wirtschaftliche Situation in Mosambik zunächst kontinuierlich – wenn auch auf niedrigem Niveau. Aktuell durchlebt das Land im Südosten Afrikas jedoch erneut eine schwere Krise und ist mit weitreichenden Herausforderungen konfrontiert.

Dazu gehören Angriffe durch islamistische Milizen, eine extrem angespannte Wirtschaftslage, die sich infolge der Corona-Pandemie noch weiter verschlechtert hat, eine weit verbreitete Korruption und hohe Staatsschulden.

Mosambik zählt zu den zehn am wenigsten entwickelten Ländern der Welt: Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt Mosambik Platz 183 von 193 Ländern. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in extremer Armut. Islamistische Terrorangriffe in der nördlichen Provinz Cabo Delgado destabilisieren die politische Lage. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 950.000 Menschen vor den Angriffen geflohen und haben Schutz in anderen Landesteilen gesucht (Stand: Oktober 2022).

Mosambik ist regelmäßig von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen, Dürren und Zyklonen betroffen. Naturkatastrophen zwingen immer wieder Zehntausende Menschen dazu, ihre Dörfer zu verlassen. Im Frühjahr 2019 verursachten zwei Zyklone besonders schwere Schäden. Etwa 1,8 Millionen Menschen waren betroffen, die Wiederherstellung der Infrastruktur dauert noch an. Auch 2021 und 2022 kam es im Zentrum und im Norden des Landes zu größeren Tropenstürmen. Experten gehen davon aus, dass aufgrund des Klimawandels die Gefahr von Extremwetter künftig steigen könnte.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik

César Francisco de Gouveia Júnior vom mosambikanischen Außenministerium und Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth bei der Unterzeichnung der Klima- und Entwicklungspartnerschaft in Berlin

Das wichtigste Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik ist die Verringerung der Armut. Die Wirtschaft Mosambiks soll sich nachhaltig (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) entwickeln und die gesamte Bevölkerung soll an dieser Entwicklung teilhaben. Um das zu erreichen ist es wichtig, dass alle jungen Menschen Zugang zu Bildung und Ausbildung und eine Perspektive auf Beschäftigung bekommen. Zudem muss die Bevölkerung Vertrauen in die öffentlichen Institutionen aufbauen und Zugang zu staatlichen Dienstleistungen erhalten.

Die Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfelder: Gute Regierungsführung, Flucht und Migration
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfelder: Berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
  • Klima und Energie, Just Transition
    Aktionsfeld: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Die bisherige bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Grundbildung wird als Kooperation außerhalb der Kernthemen fortgesetzt. Zudem baut das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sein Engagement in multilateralen Bildungsinitiativen wie der Globalen Partnerschaft für Bildung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) aus, von denen auch Mosambik profitiert. Ebenfalls außerhalb der Kernthemen fördert Deutschland Vorhaben im Bereich Biodiversität.

Bei Regierungsverhandlungen im November 2022 sagte die Bundesregierung 100 Millionen Euro für die bilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit mit Mosambik neu zu. Zusammen mit Zusagen, die 2021 und 2022 insbesondere in Reaktion auf die Coronakrise und zur Bewältigung des Konflikts in Cabo Delgado bereits getätigt wurden, beläuft sich das Gesamtvolumen der Unterstützung auf 199 Millionen Euro.

Gemüseanbau in Mosambik

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Leistungsfähigkeit der Verwaltung verbessern Interner Link

Mosambik ist ein Flächenstaat mit geringer Bevölkerungsdichte. Für den Staat ist es daher schwierig, auf lokaler Ebene präsent zu sein und bürgernahe Dienstleistungen zu erbringen. Das BMZ unterstützt Mosambik dabei, Verantwortung an die Distrikte und Gemeinden zu übertragen.

Ausbildung zum Tischler in der Berufsschule "Young Africa" in Beira, Mosambik

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Arbeitsmarktchancen junger Menschen erhöhen Interner Link

Bildung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre wirtschaftliche Situation aus eigener Kraft verbessern können. Doch das Bildungssystem Mosambiks weist große Defizite auf. In enger Zusammenarbeit mit anderen internationalen Gebern hat Deutschland daher in den vergangenen Jahren unter anderem den Bau von Schulen und die Verbesserung der Lehrerausbildung gefördert.

Ein Techniker repariert die Straßenbeleuchtung in Chimoio, Mosambik

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Erneuerbare Energien dezentral nutzen Interner Link

Bislang haben nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung Mosambiks Zugang zum Stromnetz, auf dem Land sind es noch deutlich weniger. Im Rahmen des Programms „Grüne Bürgerenergie“ unterstützt Deutschland das Partnerland dabei, Energie vermehrt aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen und in ländlichen Regionen dezentrale Netze aufzubauen.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Mosambik
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Mosambik sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Mosambik Hauptstadt Maputo

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
33,64
83,28

Fläche

in Quadratkilometern
799.380
357.600

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
182
AF
Flagge von Afghanistan
183
MZ
Flagge von Mosambik
184
SL
Flagge von Sierra Leone
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 18.01.2023