Soziale Situation Mehr als drei Viertel der Bevölkerung extrem arm
Mit umgerechnet 517 US-Dollar im Jahr liegt das jährliche Bruttonationaleinkommen pro Kopf weit unter dem Durchschnitt der anderen afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung leben in extremer Armut, besonders hoch ist der Anteil der Armen in den ländlichen Regionen. Dabei gibt es regionale Unterschiede, der Süden ist besonders stark betroffen. Ein starkes Bevölkerungswachstum erhöht zudem den Druck auf die wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen. Die Bevölkerung des Landes hat sich seit der Unabhängigkeit 1960 von rund fünf Millionen auf fast 30 Millionen Menschen versechsfacht.
Rund die Hälfte der Menschen können sich nicht ausreichend mit Nahrung versorgen, unter den Kleinkindern (bis fünf Jahre) ist fast jedes zweite chronisch mangelernährt – eine der höchsten Raten weltweit. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, nur zwölf Prozent verfügen über eine gesicherte Sanitärversorgung.
Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) muss fast die Hälfte der 5- bis 17-Jährigen in Madagaskar arbeiten. Auf den Vanille-Plantagen und in den Steinbrüchen arbeiten Zehntausende Kinder unter teils sklavenähnlichen Verhältnissen. Derzeit schließt etwa ein Drittel der Kinder nicht einmal die Grundschule ab.
Stand: 12.01.2024