Kernthema „Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme“ Jugendbeschäftigung erhöhen, Produktivität steigern, Ernährungssituation verbessern
Noch sind die Erträge der kenianischen Landwirtschaft vergleichsweise gering. Die überwiegend kleinen Betriebe haben nicht genug Produktionsmittel. Ihnen fehlen hochwertiges Saatgut und Düngemittel sowie Kapital und landwirtschaftliche Beratung.
Als Folge des Klimawandels verschieben sich in Kenia unter anderem die Regenzeiten und die Niederschläge in den ohnehin trockenen Regionen liegen unterhalb des langjährigen Durchschnitts (siehe auch: Soziale Situation). Ungeeignete Produktionsmethoden, zum Beispiel bei der Bodenbearbeitung und Düngung, Überweidung und die Abholzung des Baumbestandes führen zum Verlust von fruchtbarem Boden.
Grundsätzlich hat Kenia gute Voraussetzungen, sein landwirtschaftliches Potenzial verstärkt zu nutzen und damit die Ernährungssituation der Bevölkerung zu verbessern. Gezielte Aufforstungen, ein verbessertes Weide- und Wassermanagement sowie boden- und ressourcenschonende Bewirtschaftungsmethoden könnten dazu beitragen, die Agrarproduktion zu steigern und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Dürren zu erhöhen. Außerdem verfügt Kenia über ein positives Investitionsklima, politische Stabilität und eine hohe Innovationskraft. So wird eine Vielzahl von digitalen Anwendungen für die Landwirtschaft in Kenia entwickelt.
Deutsches Engagement
Die deutsch-kenianische Entwicklungszusammenarbeit trägt dazu bei, entlang der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mehr Beschäftigung und berufliche Perspektiven zu schaffen – insbesondere für Jugendliche und Frauen. Dies geschieht unter anderem durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und die Unterstützung junger Erwachsener bei der Unternehmensgründung.
In Reaktion auf die lang anhaltende Dürre verstärkt Deutschland künftig besonders im Norden des Landes sein Engagement. Unter anderem wird die Bewässerung der Felder verbessert und eine entsprechende Infrastruktur geschaffen.
Wirkungen
In den vergangenen Jahren konnten etwa 1,1 Millionen Bäuerinnen und Bauern in Kenia von den Programmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit profitieren. Sie wurden dabei unterstützt, ihre Erträge zu steigern, die Bewässerung zu verbessern, degradierte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Böden wieder nutzbar zu machen oder Geschäftsmodelle für landwirtschaftliche Kleinunternehmen zu erstellen. Mehr als 5.000 Arbeitsplätze wurden entlang landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten unterstützt oder neu geschaffen. Davon haben zu 60 Prozent Jugendliche profitiert. Im ländlichen Wegebau wurden bis zu 18.000 temporäre Beschäftigungen geschaffen, davon 40 Prozent für Frauen.
Stand: 02.05.2023