Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Wirtschaft umbauen, Arbeitsplätze schaffen

Die irakische Volkswirtschaft hängt derzeit fast vollständig vom Erdölgeschäft ab. Die Entwicklung der Privatwirtschaft wird durch schlechte Rahmenbedingungen behindert, etwa veraltete Rechtsvorschriften, eine mangelhafte Infrastruktur und einen unzureichenden Zugang zu Krediten. Infolgedessen gibt es nicht genügend Arbeitsplätze für die wachsende junge Bevölkerung. Deutschland unterstützt Irak bei notwendigen strukturellen Reformen.

Ein Mitarbeiter des Al-Saheroon-Klärwerks nahe Mosul überprüft Leitungen.

Ein Mitarbeiter des Al-Saheroon-Klärwerks nahe Mosul überprüft Leitungen.

Ein Mitarbeiter des Al-Saheroon-Klärwerks nahe Mosul überprüft Leitungen.

Jedes Jahr betreten fast eine Million junge Menschen den irakischen Arbeitsmarkt – viele von ihnen ohne Berufsausbildung und ohne Perspektive auf eine existenzsichernde Arbeit. Das deutsche Engagement zielt auf einen sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft ab, um Arbeitsplätze zu schaffen und Armut und Ungleichheiten zu verringern.

Gefördert werden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, die dazu beitragen, die Wirtschaftsbasis zu verbreitern und die Abhängigkeit vom Erdöl zu reduzieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung von Frauen, die bislang kaum am irakischen Wirtschaftsleben teilnehmen.


Ausbildung verbessern, Firmengründungen fördern

Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wird die irakische Regierung dabei unterstützt, ihre Politik stärker an Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten auszurichten, die Zusammenarbeit mit Kammern und Verbänden auszubauen, um die private Wirtschaft zu stärken, und die Arbeitsvermittlung zu verbessern.

Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) fördert außerdem den Dialog zwischen staatlichen Stellen und der Digitalwirtschaft – einer Branche mit erheblichem Entwicklungs- und Beschäftigungspotenzial. Um Qualifikationslücken zu schließen und Existenzgründungen zu ermöglichen, vermittelt ein Vorhaben der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) jungen Menschen – insbesondere Frauen – Fähigkeiten in den Bereichen Informations- und Datenverarbeitung und digitaler Wandel. Ein weiteres Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen IT-Unternehmen, Start-ups, Gründerzentren und Universitäten zu verbessern.

Angesichts der schwierigen sozialen Lage herrscht in vielen Kommunen eine große Konkurrenz um Arbeitsplätze und bezahlte Beschäftigung. Das führt zu Spannungen zwischen Binnenvertriebenen, aus dem Ausland oder anderen Landesteilen Zurückkehrenden und der lokalen Bevölkerung. Das BMZ fördert daher den Ausbau von beruflichen Aus- und Weiterbildungsangeboten, die Gründung oder Erweiterung von Kleinstunternehmen, die Schaffung neuer Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen sowie befristete Beschäftigungsmaßnahmen (Cash for Work).

Stand: 07.08.2024