Eine Solaringenieurin überprüft eine solarbetriebene Straßenlaterne in Indien.

Schwerpunkt „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ Indiens Energiewende fördern

Indien hat das ehrgeizige Ziel verkündet, die Nutzung erneuerbarer Energien deutlich auszuweiten und bis 2030 die Hälfte seines Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Deutschland unterstützt Indien dabei, seine Energieversorgung technisch und wirtschaftlich effizient sowie sozial und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

Der Energieverbrauch Indiens steigt aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums deutlich. Noch wird die benötigte Energie zu knapp 80 Prozent aus fossilen Brennstoffen erzeugt, vor allem aus Kohle. Die vorhandenen Kraftwerke sind teils veraltet, erzeugen viele Treibhausgase und können den gestiegenen Bedarf nicht immer vollständig decken.

Indien ist derzeit das Land mit dem drittgrößten Kohlendioxidausstoß der Welt. Die indische Energiepolitik hat also direkten Einfluss auf das Weltklima. Der Pro-Kopf-Ausstoß ist in Indien jedoch vergleichsweise niedrig: Nach Angaben des Global Carbon Projects lag er 2022 bei zwei Tonnen Kohlendioxid (zum Vergleich: Deutschland: 8,9 Tonnen, weltweiter Durchschnitt: 4,7 Tonnen). Mit einem Anteil an der Weltbevölkerung von knapp 18 Prozent war Indien demnach nur für 7,6 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.


Partnerschaft für erneuerbare Energien

Joint Declaration of Intent on Indo-German Development Cooperation regarding Renewable Energy Partnership

between the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development of the Federal Republic of Germany and the Ministry of New and Renewable Energy of the Republic of India

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2022 | Dateigröße 127 KB, Seiten 4 Seiten

Deutschland unterstützt Indien beim klimagerechten und sozialverträglichen Umbau seiner Energieversorgung. Gefördert wird unter anderem der Bau von Solarparks und Windanlagen sowie von Übertragungsleitungen („grüne Energiekorridore“), die eine Anbindung von Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken an das nationale Stromnetz ermöglichen. Die Mittel werden größtenteils in Form von vergünstigten Darlehen der KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), aber auch im Rahmen der technischen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zur Verfügung gestellt.

2015 wurde die „Deutsch-indische Solarpartnerschaft“ auf den Weg gebracht. Darauf aufbauend hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) im Mai 2022 eine „Partnerschaft für erneuerbare Energien“ mit Indien abgeschlossen. Themen der Partnerschaft sind die breitenwirksame Anwendung von erneuerbaren Energien, auch in der Landwirtschaft, ihre Einbindung in das Stromnetz und die Nutzung innovativer Speichertechnologien.

Mit deutscher Unterstützung wurden bereits Anlagen installiert, die jährlich rund vier Gigawatt Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen können. Vom BMZ geförderte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz tragen dazu bei, den jährlichen Ausstoß von Kohlendioxid um rund 105 Millionen Tonnen zu senken. Außerdem sind 7.770 Kilometer grüne Energiekorridore entstanden, über die rund 40 Millionen Menschen mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden.

Stand: 03.09.2024