4. Dezember 2024 Auseinandersetzung mit den Folgen des Kolonialismus Rethinking development policy: How to confront coloniality

Logo der Veranstaltung: Rethinking development policy: How to confront coloniality
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Am 4. Dezember 2024 hatte Bundesministerin Svenja Schulze Partner*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft aus dem Globalen Norden und Süden (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu Gast, um über koloniale Kontinuitäten in der Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren. Die zentrale Frage: Wie kann ein gerechtes entwicklungspolitisches Kooperationsmodell der Zukunft gestaltet werden? Gleichzeitig stellte das BMZ Ziele und Zwischenergebnisse seines bisher internen Prozesses zur Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten vor.

Aufzeichnung der Veranstaltung vom 4. Dezember 2024

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Folgen der „Berliner Afrika-Konferenz“ von 1884–1885

Auf Einladung des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck kamen vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 die damals wichtigsten Kolonialmächte in Berlin zusammen, um koloniale Eroberungen – nach damaligem Verständnis – rechtlich abzusichern. Lokale Autoritäten, Regierungen oder andere Vertreter*innen des afrikanischen Kontinents waren nicht einbezogen. Dieser Schlüsselmoment des europäischen Kolonialismus war Voraussetzung für nachfolgende koloniale Grenzziehungen in Afrika, deren Folgen bis heute fortwirken.

Für das Politikfeld der Entwicklungszusammenarbeit bedeutet dies konkret, dass die Konferenz von 1884/1885 und die darauffolgenden Vereinbarungen zwischen den Kolonialmächten noch heute die Rahmenbedingungen internationaler Zusammenarbeit mit vielen Partnerländern des 1961 gegründeten Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beeinflussen – zum Beispiel in Form globaler Asymmetrien, Verteilungsunterschiede und ungleicher Chancen.

Kolonialität in der Entwicklungspolitik

Siehe auch

Die Entwicklungszusammenarbeit selbst ist – wenn auch geprägt vom ernsthaften Willen, zu einer gerechteren Gestaltung der Welt beizutragen – durchaus von Strukturen, Denk- und Handlungsmustern beeinflusst und gekennzeichnet, die auf die Kolonialzeit zurückgehen.

Das BMZ hat mit einem internen Reflektions- und Aufarbeitungsprozess begonnen, der die folgenden Schwerpunkte umfasst:

  • Kommunikation und Sprache des Ministeriums
  • Sensibilisierung von BMZ-Mitarbeitenden und Diversifizierung des Personals
  • Stärkere Partnerorientierung und -beteiligung bei Planung und Umsetzung der Entwicklungszusammenarbeit
  • Stärkung von Gegenseitigkeit und Partnerschaft im politischen Dialog
  • Umgang mit globalen Asymmetrien (zum Beispiel bei Klimaschutz, Handel)

Aktuell konzentriert sich der Prozess auf Reflexion und Identifizierung von kolonialen Kontinuitäten sowie Maßnahmen zu deren Abbau. Hierzu wird das Ministerium auch durch unabhängige Expertinnen und Experten begleitet. Ziel ist die Fortentwicklung des aktuellen Kooperationsmodells der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere auch auf der Grundlage der Prinzipien von Respekt und Gegenseitigkeit.

Im Rahmen dieser kritischen Auseinandersetzung öffnet das BMZ den bisher internen Prozess für einen Dialog mit seinen Partnern und der Fachöffentlichkeit. Zu diesem Anlass lädt Bundesministerin Schulze am 4. Dezember 2024 zu der Veranstaltung „Rethinking development policy: How to confront coloniality“ ein.

Programm

15:00Begrüßung durch die Moderatorin Prasanna Oommen
15:05Literarischer Auftakt, Dipo Faloyin, Autor „Africa Is Not A Country
Die historische „Berliner Afrika-Konferenz“ und ihre heutigen Auswirkungen
15:20Eröffnungsrede von Bundesministerin Svenja Schulze
15:50Keynote von Botschafter Dr. Martin Kimani, Leiter des Zentrums für internationale Zusammenarbeit, New York University und vormals Ständiger Vertreter Kenias bei den Vereinten Nationen
Koloniale Denkstrukturen in der internationalen Zusammenarbeit und der Weg nach vorne
16:05Podiumsdiskussion
Dr. Martin Kimani, Leiter Zentrum für internationale Zusammenarbeit, New York University
Lacina Koné, Generaldirektor und CEO, Smart Africa
Dylan Mathews, CEO der britischen NRO Peace Direct
Carla Baldivieso, Doktorandin an der HU Berlin, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung und JAINA Studies Centre (Bolivien)
Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin, BMZ
17:15Austausch mit Publikum und Gästen
Fragen und Antworten
17:45Zusammenfassung der Hauptergebnisse und Ausblick, Birgit Pickel, Abteilungsleiterin Afrika, BMZ
17:55Abschluss und Einladung zum Empfang


Titelblatt: Speaker Booklet: Rethinking development policy: How to confront coloniality

Speakers Booklet: Rethinking development policy: How to confront coloniality

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2024 | Dateigröße 552 KB, Seiten 6 Seiten
Titelblatt: Programm: Rethinking development policy: How to confront coloniality (deutsch)

Programm: Rethinking development policy: How to confront coloniality (deutsch)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2024 | Dateigröße 202 KB, Seiten 1 Seite
Cover: Programme: Rethinking development policy: How to confront coloniality (english)

Programme: Rethinking development policy: How to confront coloniality (English)

Dateityp PDF | Dateigröße 199 KB, Seiten 1 Seite

Stand: 04.12.2024