Reise Parlamentarischer Staatssekretär Niels Annen besucht Sudan: Humanitäre Krise steht im Fokus der Reise
Annen: „In Sudan hungern Millionen Menschen und sind Krankheiten schutzlos ausgeliefert. Von der internationalen Öffentlichkeit wird das sudanesische Drama aber leider viel zu wenig beachtet. Darum ist es sehr wichtig, immer wieder auf die katastrophale Lage in Sudan hinzuweisen und Wege auszuloten, wie trotz des Kriegs Voraussetzungen für die Menschen geschaffen werden können, sich selbst zu versorgen und Perspektiven für eine friedliche Zukunft zu schaffen. Denn betroffen sind auch Sudans Nachbarländer, die den Millionen Flüchtlingen Obhut gewähren.“
In Port Sudan wird Annen mit den wichtigsten in Sudan vertretenen Organisationen der Vereinten Nationen sprechen, darunter das Kinderhilfswerk UNICEF, das Welternährungsprogramm WFP und das Flüchtlingskommissariat UNHCR. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Sudan kooperiert eng mit diesen UN-Organisationen. Zentrales Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Sudan ist die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit in den ärmsten Bevölkerungsgruppen. Dazu gehört die Grundversorgung mit Nahrung, Wasser und Unterkunft, aber auch längerfristige Ansätze wie die Ankurbelung der Landwirtschaft, was die Ernährung verbessert und neue Jobs schafft, die Existenzen sichern.
In Sudan wüten seit April 2023 schwere Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces, die versuchen, die Kontrolle über das Land zu erlangen (weitere Infos finden Sie hier). Beide Konfliktparteien missachten die Menschenrechte und verletzen das internationale Völkerrecht. Die humanitäre Lage ist desaströs. Mehr als 3,4 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen (weitere Infos finden Sie hier). Mehr als 8,7 Millionen Menschen sind Binnenvertriebene in Sudan. Die bestehenden Flüchtlingscamps dort sind überfüllt und es kommt immer häufiger zu Todesfällen durch Infektionskrankheiten wie Masern und Cholera. Laut den Vereinten Nationen leiden mehr als 26 Millionen Menschen in Sudan an Hunger.