Flutkatastrophe in Pakistan Entwicklungsministerium erhöht Hilfen für Wiederaufbau

Pressemitteilung vom 26. September 2022 | Angesichts der verheerenden Folgen der Flutkatastrophe in Pakistan stockt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) seine Hilfen für den Wiederaufbau von Brücken, Straßen oder Wasserleitungen auf. Nachdem Bundesministerin Svenja Schulze Anfang September der pakistanischen Regierung erste Mittel in Höhe von 13 Millionen Euro zugesagt hatte, erhöht das BMZ die Hilfen nun um weitere 26 Millionen Euro.

Siehe auch
Überflutungen in der Provinz Sindh in Pakistan im September 2022

Flutkatastrophe Entwicklungsministerin Schulze sagt Pakistan Hilfe gegen Klimaschäden zu Interner Link

7. September 2022 |

Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat der pakistanischen Regierung heute erste Hilfen in Höhe von 13 Millionen Euro zur Bewältigung der akuten Krise sowie der sozialen Folgen der Flutkatastrophe zugesagt.

Traditioneller Schal mit Ajrak-Ornament. Ajrak ist eine spezielle Form des Blockdrucks in Pakistan. Schals mit diesem Design zeigen spezielle Muster, die mit Hilfe von Stempeln hergestellt werden.
Schulze:
„Die Klimakrise ist zutiefst ungerecht. Entwicklungsländer wie Pakistan haben bislang wenig zum Klimawandel beigetragen, aber sie stehen heute an vorderster Front im Kampf gegen die Folgen. Die Weltgemeinschaft muss hier Solidarität beweisen. Die Situation in Pakistan entwickelt sich zur Katastrophe nach der Katastrophe. Die Überschwemmungen haben Entwicklungserfolge der letzten Jahre in kürzester Zeit zunichte gemacht. Das Land steht vor schwerwiegenden und langfristigen Herausforderungen, denn Pakistan steckte bereits vor der Flut in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Wir stehen eng an Pakistans Seite, damit ein nachhaltiger Wiederaufbau gelingen kann und die Menschen besser gegen zukünftige Klimaschäden und Extremwetterereignisse abgesichert sind.“

Die neuen Mittel des BMZ dienen vor allem dazu, in besonders von der Flut betroffenen Gemeinden die Infrastruktur nachhaltig wiederaufzubauen. Es geht dabei zum Beispiel um Brücken, Straßen oder Wasserversorgung. Die Wiederaufbau-Projekte sollen zugleich Arbeit schaffen für die Menschen, die von der Flut vertrieben wurden.

Wasserknappheit und Dürre gehören zu den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels.

Auch aus existierenden Pilotprojekten des BMZ zum Ausbau von Klimarisikoversicherungen werden circa 140.000 von der Flut betroffene Menschen direkte Hilfe erhalten. Das betrifft etwa Kleinbäuerinnen, die ihre Ernte oder ihr Vieh durch die Flut verloren haben und nun dringend Geld für einen Neuanfang brauchen. Das BMZ arbeitet mit Entwicklungsländern zusammen daran, diese finanziellen Absicherungssysteme gegen Klimaschäden größer und systematischer auszugestalten. Ein entsprechender Schutzschirm gegen Klimarisiken soll auf der nächsten Weltklimakonferenz starten.

Seit Mitte Juni leidet Pakistan unter starken Regenfällen, die zu der schlimmsten je aufgezeichneten Flutkatastrophe in dem Land geführt haben. Nach offiziellen Angaben sind 33 Millionen Menschen von den Fluten betroffen, darunter 3,4 Millionen Kinder. Vielen Menschen wurde die Lebensgrundlage genommen, da die Wassermassen landwirtschaftliche Flächen zerstört und Vieh getötet haben. Der wirtschaftliche Gesamtschaden für das Land wird auf 30 Milliarden US-Dollar geschätzt. Wiederholt rief der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, die internationale Gemeinschaft auf, Pakistan in dieser Krise historischen Ausmaßes nicht alleine zu lassen.