Reise nach Pakistan Nachhaltige Lieferketten: Deutschland und Pakistan vereinbaren Helpdesk für lokale Textilunternehmen
Pressemitteilung vom 21. August 2024 | Entwicklungsministerin Svenja Schulze vereinbarte heute in Islamabad, lokale Zulieferbetriebe deutscher und europäischer Unternehmen in Pakistan bei der Erfüllung von Sozial- und Umweltstandards durch einen Responsible Business Helpdesk zu unterstützen. Der Helpdesk wird als zentrale Anlaufstelle lokalen Exportunternehmen Beratung, Informationen und Trainings zu nachhaltigen Lieferketten sowie den Vorgaben des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und der EU-Lieferkettenrichtlinie bieten. Das Entwicklungsministerium (BMZ) fördert bereits in sieben anderen Ländern Helpdesks, die im Rahmen eines globalen Netzwerkes über Ländergrenzen hinweg kollaborieren und in dem Unternehmen gegenseitig voneinander lernen können.
Entwicklungsministerin Schulze: „Unternehmen stehen in der Pflicht, Mindeststandards beim Arbeits- und Umweltschutz zu erfüllen, auch in ihren Zulieferbetrieben entlang der Lieferkette. Das deutsche Lieferkettengesetz und die beschlossene EU-Lieferkettenrichtlinie machen das verbindlich. Wir unterstützen pakistanische Exportunternehmen, für die europäische Unternehmen wichtige Abnehmer sind, die Chancen einer nachhaltigen Produktion zu ergreifen und sich als verantwortliche Produzenten im globalen Wettbewerb zu positionieren. Dazu werden wir in Pakistan einen Helpdesk für Unternehmen aufbauen, der sich mit seinem Angebot an Beratung und Trainings auch schon in vielen anderen Ländern bewährt.“
Der neue Responsible Business Helpdesk in Pakistan wird sich zunächst auf Unternehmen aus dem Textilsektor konzentrieren und beim Dachverband der pakistanischen Industrie- und Handelskammern eingerichtet, bei dem alle relevanten Wirtschaftsverbände und -kammern im Textil- und Modesektor in Pakistan Mitglieder sind. Neben Beratung zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten und umweltschonender Produktion bietet der Helpdesk unter anderem praktische Trainings und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Produktionsbetrieben an.
Weltweit hat die Bundesregierung bereits in folgenden sieben Ländern Responsible Business Helpdesks eingerichtet, die zur Standarderfüllung und Umsetzung der Vorgaben aus dem deutschen Lieferkettengesetz und der EU-Lieferkettenrichtlinie beraten: Vietnam, Kambodscha, Tunesien, Mexiko, Serbien, Bangladesch, Türkei.
Weil die Produktionsländer und deren Exportunternehmen vielfach vor ähnlichen Herausforderungen stehen, profitieren Unternehmen nicht nur von den jeweiligen Helpdesks vor Ort, sondern auch vom Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Ländern und dem Dialog mit multinationalen Unternehmen und internationalen politischen Akteuren. Das Netzwerk der Helpdesks soll zukünftig weiter wachsen und auf weitere Länder ausgeweitet werden.
Die Bundesregierung stellt im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit bereits seit vielen Jahren Beratung und konkrete Unterstützungsangebote für deutsche Unternehmen und Zulieferbetriebe in den Produktionsländern bereit. Ziel ist es, Unternehmen, die in Entwicklungsländern produzieren, dabei zu unterstützen, ihre Lieferkette krisenfest aufzustellen und ihren unternehmerischen Sorgfaltspflichten nachzukommen. Gleichzeitig werden Zulieferbetriebe in den Produktionsländern befähigt, Sozial- und Umweltstandards zu erfüllen. So werden sie selbst wettbewerbsfähiger als Anbieter für globale Abnehmer und tragen gleichzeitig dazu bei, das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesen Ländern auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne und eine umweltschonende Produktion zu schützen.
Weitere Informationen zu den Responsible Business Helpdesks finden Sie hier:
https://www.giz.de/de/downloads/giz24-en-responsible-business-helpdesks.pdf (Externer Link)