Urheberrecht© Thomas Imo/photothek.net
COP27 Weltklimakonferenz in Ägypten bringt konkrete Umsetzungs-Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Verhandlungen sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil von Klimakonferenzen. Aber das, was daneben an konkreter Umsetzung passiert, wird immer wichtiger. Auf der Umsetzungsebene sind bei dieser Konferenz so viele konkrete Fortschritte gelungen wie selten zuvor. Das sind Ergebnisse, die schneller, besser und koordinierter sind, weil es die Klimakonferenz gibt. Allein dafür hat sich dieses große Treffen der Weltgemeinschaft schon gelohnt.“
Die deutsche Entwicklungspolitik hat im Rahmen der Weltklimakonferenz zahlreiche Klima-Initiativen auf den Weg gebracht.
Dazu zählen zum Beispiel:
Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken: Deutschland als G7-Präsidentschaft hat gemeinsam mit den V20, der Gruppe der 58 besonders verwundbaren Staaten, die Umsetzung eines globalen Schutzschirms gegen Klimarisiken gestartet. Mit dem Schutzschirm sollen die Länder und Menschen finanziell gegen klimabedingte Verluste und Schäden abgesichert werden, die besonders unter den Folgen des Klimawandels leiden. Es ist gelungen, auf der Klimakonferenz weitere Geber für den Schutzschirm zu gewinnen. Die V20 haben die Auswahl der Pionier-Länder für die Absicherungspakte des Schutzschirms getroffen. Deutschland trägt zur Initiative als Anschubfinanzierung 170 Millionen Euro bei.
Gemeinsame Pressemitteilung mit V20 hier.
Weitere Informationen über den Globalen Schutzschirm hier.
Umsetzung des Schutzschirms: Deutschland und Pakistan haben den Grundstein für die Arbeit unter dem Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken in Pakistan, einem der Pionier-Länder, gelegt. Das haben Entwicklungsministerin Svenja Schulze und die pakistanische Klimaministerin Sherry Rehman in Sharm el-Sheikh vereinbart. Dazu gehört insbesondere Unterstützung für Pakistan bei der Klimarisikomodellierung über die Global Climate Risk Modelling Alliance sowie die Ausweitung der sozialen Sicherung in Pakistan.
Weitere Informationen hier.
Indonesien und G7 vereinbaren Partnerschaft für eine gerechte Energiewende: Während der COP haben der indonesische Präsident Joko Widodo und Regierungschef*innen der G7 und weiterer Staaten beim G20-Gipfel eine Partnerschaft für eine gerechte Energiewende (Just Energy Transition Partnership, JETP) auf den Weg gebracht. Die Initiative ist unter deutscher G7-Präsidentschaft maßgeblich vorangetrieben worden und ein „Leuchtturm für die multilaterale Zusammenarbeit, die Energiewende und nachhaltige Investitionen“, so Bundeskanzler Olaf Scholz.
Pressemitteilung der Bundesregierung hier (Externer Link).
Zusage zu globalem Waldschutz: Die Bundesregierung hat ihre letztjährige Zusage zum Waldschutz auf zwei Milliarden Euro verdoppelt. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Sharm El-Sheikh zugesagt.
Weitere Informationen hier.
Grüner Wasserstoff: Das Entwicklungsministerium hat gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium eine Plattform für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft gegründet. Dafür investiert die Bundesregierung insgesamt 550 Millionen Euro. Der Beitrag des Entwicklungsministeriums in Höhe von 250 Millionen Euro fördert den Aufbau einer Wasserstoffwertschöpfungskette in seinen Partnerländern. Damit sollen neue, grüne Arbeitsplätze entstehen.
Weitere Informationen hier.
Trilaterale Vereinbarung zu Energiewende in Ägypten: Deutschland und die USA haben mit Ägypten eine beschleunigte und sozial gerechte Energiewende vereinbart, hin zu Erneuerbaren und mit dem Ziel, fünf Gigawatt Gaskraft vom Netz zu nehmen. Deutschland beteiligt sich an der Initiative mit 250 Millionen Euro. Ein Teil davon sind umgewandelte Schulden Ägyptens, die nun anstatt zurückgezahlt unter anderem für den sozialen Ausgleich der Beschäftigten in den Gaskraftwerken eingesetzt werden.
Weitere Informationen hier.
Kenia und Deutschland vereinbaren Klimapartnerschaft: Kenia ist bereits heute Vorreiter bei den erneuerbaren Energien. Rund 90 Prozent der Stromerzeugung werden aus Geothermie, Wind-, Wasser- und Solarkraft gewonnen. Ziel der Partnerschaft sind 100 Prozent Erneuerbare bis 2030. Das strahlt auf die gesamte Region aus und zeigt anderen Entwicklungsländern: Entwicklung geht auch ohne fossile Energiequellen.
Weitere Informationen hier.
Start der Team Europe Initiative zu Anpassung und Resilienz in Afrika: Gemeinsam mit der EU-Kommission, Frankreich, Dänemark und den Niederlanden hat die Bundesregierung eine Initiative zur besseren Koordinierung der europäischen Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel in Afrika ins Leben gerufen. Die Initiative umfasst Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.
Pressemitteilung der EU-Kommission hier (Externer Link).
Ausbau der Anpassungsfinanzierung: Deutschland unterstützt das Klima-Engagement der Afrikanischen Entwicklungsbank mit zusätzlich 40 Millionen Euro. Die Mittel sollen vor allem in die Anpassung an den Klimawandel investiert werden. Dafür hat die Afrikanische Entwicklungsbank in ihrem Afrikanischen Entwicklungsfonds ein gesondertes Klimafenster eingerichtet.
Hintergrund Klimafinanzierung:
Die Bundesregierung hat im Jahr 2021 5,34 Milliarden Euro an öffentlicher Klimafinanzierung aus Haushaltsmitteln bereitgestellt. 51 Prozent der deutschen Klimafinanzierung wurden für Minderungs- und 49 Prozent für Anpassungsmaßnahmen eingesetzt. Damit erreichte Deutschland zum ersten Mal eine ausgeglichene Finanzierung für beide Bereiche – ein wichtiges Anliegen der Entwicklungsländer.
Zusammen mit den damit über die KfW und DEG mobilisierten privaten Mitteln liegt Deutschlands Beitrag zum 100-Milliarden-Ziel bei 8,1 Milliarden Euro.
Weitere Informationen hier.