Bodenschutz 16. Weltbodenkonferenz in Riad erreicht Fortschritte in der Bekämpfung von Wüstenbildung und Landdegradierung

Pressemitteilung vom 14. Dezember 2024 | Die 16. Weltbodenkonferenz ist heute in Riad, Saudi-Arabien, mit Beschlüssen für mehr globale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Landnutzung, Ernährungssicherung und den Schutz von Klima und Ökosystemen zu Ende gegangen. Erstmals gab es im Rahmen einer UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz einen Beschluss zum Thema Landwirtschaft, der die Förderung nachhaltiger Landnutzung anstrebt, um weitere Degradierung von Böden zu vermeiden. Ziel ist, Gesellschaften besser vor den Folgen von Dürren zu schützen und die Ernährungssicherheit zu erhöhen.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Fruchtbare Böden machen Ernährung, Entwicklung und Wohlstand erst möglich. Das gilt überall auf der Welt, auch bei uns. Darum ist es so wichtig, gemeinsam daran zu arbeiten, gesunde Böden und Ökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen. Es ist möglich, degradiertes Land wieder nutzbar zu machen und so einen mehrfachen Nutzen zu erzielen: für Klima, Natur und die Menschen vor Ort, die dann wieder Landwirtschaft betreiben und sich selbst versorgen können. Deutschland engagiert sich bereits seit langem in diesem Bereich. Dass jetzt auch immer mehr neue Geber wie Saudi-Arabien sich beteiligen, ist einer der Lichtblicke der Konferenz von Riad.“

Die wichtigsten Beschlüsse und Ergebnisse der UN-Konferenz gegen Wüstenbildung (UNCCD-COP 16) im Überblick

Landrechte und Einbezug indigener Bevölkerungsgruppen

Logo der 16. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Wüstenbildung und Dürre (UNCCD) 2024 in Riad, Saudi-Arabien

Eine deutsche Priorität in Riad war die bessere Absicherung von Landrechten. Denn Rechtssicherheit ist für viele Bäuerinnen und Landnutzer eine Voraussetzung dafür, in gesunde Böden und nachhaltiges Landmanagement zu investieren. Das Abschlussdokument unterstreicht die Bedeutung von Landnutzungsrechten bei der Bekämpfung von Wüstenbildung, Landdegradation und Dürre.

Beschlossen wurde auch die Einrichtung einer Plattform, die die zentrale Rolle Indigener Völker im nachhaltigen Management und Erhalt von Landressourcen einbringt (Indigenous Peoples Caucus).

Verbindung des Schutzes von Boden, Natur und Klima

Die Weltbodenkonferenz hat die Bedeutung von Synergien zwischen den drei Rio-Konventionen zum Klima-, Natur- und Bodenschutz betont. Für alle drei Konventionen ist der Schutz, die nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung von Land ein zentrales Element. Das BMZ unterstützt Vertragsstaaten bei der Entwicklung und Finanzierung von Projekten, die Synergien zwischen den Rio-Konventionen fördern, durch eine Partnerschaft, deren nächste Phase auf der Konferenz in Riad gestartet wurde.

Investitionen in die Wiederherstellung von Land beschleunigen

Die UNCCD-Staatengemeinschaft ist sich einig, dass mehr Investitionen und Maßnahmen zur Wiederherstellung von degradiertem Land in Zukunft nötig sind. Gemeinsam mit weiteren Unterstützern wie der Schweiz und dem Gastgeberland Saudi-Arabien hat Deutschland bei der diesjährigen Weltbodenkonferenz einen Multi-Geber-Fonds aufgesetzt, der ein globales Best-Practice-Netzwerk stärkt (World Overview of Conservation Approaches and Technologies, WOCAT).

Vorbeugendes Dürrerisikomanagement auch durch Privatinvestitionen

Deutschland hat sich stark für ein vorbeugendes und international koordiniertes Dürrerisikomanagement eingesetzt. Trotz Verhandlungsfortschritten und Konsens der Vertragsstaaten über die hohe Bedeutung von Dürre und Dürreresilienz, konnte hier noch kein Durchbruch erzielt werden. Die Verhandlungen werden bei den Folgekonferenzen weitergeführt. Deutlich wurde die Notwendigkeit, stärker in Prävention von Dürren und ihren Folgen zu investieren. Neben staatlichen Anstrengungen sind hierfür auch private Investitionen unerlässlich. Dass sich das wirtschaftlich lohnt, zeigt eine von Deutschland geförderte Studie zu Investitionen in Dürrewiderstandsfähigkeit (Externer Link), die bei der Konferenz hochrangig vorgestellt wurde.

Landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung und Weidebewirtschaftung

Erstmalig befasste sich eine Weltbodenkonferenz explizit mit den Themen Landwirtschaft sowie Weidebewirtschaftung. Der Beschluss zu Landwirtschaft fordert mehr Investitionen in Lösungen und Partnerschaften in dem Bereich. Ein weiterer Beschluss fordert, nachhaltige Maßnahmen für die Bewirtschaftung von Weideland zu priorisieren, um Landdegradation und Klimawandel zu bewältigen.

Jugendbeteiligung

Auf der 16. Weltbodenkonferenz wurde eine stärkere Beteiligung von jungen Menschen erreicht. Hierzu wurden bereits eine Strategie zum Engagement der Jugend und ein Jugend-Aktionsplan verabschiedet. Deutschland setzte sich aktiv für die Beteiligung junger Menschen ein mit dem „Land Youth Negotiators Programme“. Durch dieses Programm wurden erstmals junge Verhandlerinnen und Verhandler aus 35 Ländern ausgebildet, die als Teil der Delegationen die Konferenz aktiv mitgestalteten.

Budget

Die Vertragsstaaten der UNCCD konnten sich auch auf eine moderate Erhöhung des Kernbudgets einigen und damit sicherstellen, dass das UNCCD-Sekretariat sein Mandat weiterhin effektiv erfüllen kann. Deutschland ist als Sitzstaat (Bonn) einer der wichtigsten Unterstützer der Konvention.

Die Abschlussdokumente der Konferenz finden Sie unter www.unccd.int/cop16 (Externer Link)