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Wasser und Stadt
In schnell wachsenden Städten kann der Ausbau der öffentlichen Dienstleistungen meist nicht Schritt halten mit der Zunahme ungeplanter informeller Siedlungen. Dies führt zu einer steigenden Zahl unversorgter Menschen und einer zunehmenden Umwelt- und Wasserverschmutzung im Umfeld von Städten. Das städtische Wasser- und Abwassermanagement steht daher vor der komplexen Herausforderung, die Versorgung aller Menschen zu gewährleisten, unterschiedliche Interessen auszugleichen und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu schützen.
Zu den Aufgaben zählen:
- Erhöhung der Wassersicherheit für Trinkwasserversorgung, Hygiene, Industrie und städtische Landwirtschaft sowie Begrenzung von Dürrerisiken, unter anderem durch Grund- und Regenwassermanagement, Aufbau von Kreislaufsystemen, Verringerung von Wasserverlusten, Speicherausbau und Entsalzung
- Entwicklung klimaresilienter (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Lösungen für die Wasser- und Sanitärversorgung, um insbesondere Versorgungslücken in schnell wachsenden Stadtrandgebieten zu schließen
- Schutz von Wasserqualität und Biodiversität durch Abwassermanagement sowie durch Aufwertung von Ufern und Feuchtgebieten als Teil der Stadtlandschaft
- Begrenzung von Hochwasserrisiken durch Begrünung und Schaffung von Überflutungs- und Versickerungsflächen
- Städtebauliche Maßnahmen, zum Beispiel Wasser- und Grünflächen zur Erholung und zur Vermeidung von Hitzeinseln
- Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen, etwa durch eine Steigerung der Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Gewinnung von Biogas aus Abwasser und Fäkalschlamm
Deutsches Engagement
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt ihre Partner dabei, die städtische Wassersicherheit zu erhöhen. Gefördert werden insbesondere
- der Auf- und Ausbau von belastbaren und für alle zugänglichen Versorgungssystemen,
- eine partizipative (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Stadt- und Infrastrukturplanung, die die Wassersicherheit und auch wasserbedingte Risiken konsequent berücksichtigt, sowie
- Ansätze zur Verringerung des städtischen Wasserverbrauchs.
Dabei wird insbesondere auf naturbasierte Lösungen, kreislauforientiertes Wasser- und Abwassermanagement und eine effizientere Wassernutzung gesetzt.
Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) betrachtet Partnerschaften zwischen Wasserbetreibern als wichtiges Instrument zum Austausch von technischen und betriebswirtschaftlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-HABITAT) und die dort verankerte Global Water Operators' Partnership Alliance (GWOPA (Externer Link)) sind daher wichtige strategische Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Das BMZ hat die Ansiedelung des GWOPA-Sekretariats in Bonn unterstützt und fördert es auch finanziell bis mindestens 2026.
Stand: 13.06.2024