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Südafrika Kapstadts Weg zu sauberem Wasser
Um die Kläranlagen in Kapstadt zu erneuern und zu erweitern, stellt die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ 80 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Fokus liegt darauf, die Energieeffizienz der Anlagen zu steigern. Dadurch sparen die Betreiber nicht nur Betriebskosten, sondern es werden auch weniger Treibhausgase ausgestoßen.
Bei der Abwasserreinigung in den Anlagen entsteht Klärschlamm. Dieser wurde bisher meist unter freiem Himmel gelagert. Das hatte Konsequenzen für das Klima, denn bei einer unkontrollierten Zersetzung des Klärschlamms entsteht Methan, eines der schädlichsten Treibhausgase. Geeignete Faulbehälter sollen nun verhindern, dass das Gas in die Atmosphäre gelangt. Pro Jahr wird nun die Freisetzung einer Methan-Menge vermieden, die so klimaschädlich wäre wie 50.000 Tonnen Kohlendioxid.
Zusätzlich sind die modernisierten Anlagen so konstruiert, dass sie große Mengen Plastik auffangen. Bisher gelangte dieser Plastikmüll in den Ozean.
Mittelfristig will Kapstadt die Nutzung von aufbereitetem Abwasser steigern, um sich besser an das veränderte Klima und häufigere Dürrephasen anzupassen. Nach drei niederschlagsarmen Jahren drohte 2018 der komplette Ausfall der Wasserversorgung. Diese Situation hat gezeigt, wie massiv sich der Klimawandel auf die südafrikanische Bevölkerung auswirken kann.
Im Vergleich zur Grundwasserförderung oder Meerwasserentsalzung ist die Aufbereitung von Abwasser eine günstige und nachhaltige Alternative, vor allem für Landwirtschaft und Industrie. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit der Kläranlagen wirkt sich dadurch nicht nur positiv auf das Klima aus, sondern auch auf die Versorgung mit Lebensmitteln und die Produktion von Waren.
Stand: 31.05.2022