Gute Arbeit Beschäftigungsförderung
Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) sind weltweit 473 Millionen Menschen ohne Arbeit. Zudem gehen zwei Milliarden Menschen informeller Arbeit nach, haben also einen Job, der weder arbeitsrechtlichem Schutz unterliegt, noch soziale Sicherung im Krankheits- oder Arbeitsunfähigkeitsfall beinhaltet. Vor allem in ländlichen Räumen ist informelle Arbeit weit verbreitet. Frauen und Jugendliche sind überproportional von Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung sowie schlechten Beschäftigungsbedingungen betroffen. 160 Millionen Kinder sind von Kinderarbeit betroffen (hauptsächlich in der Landwirtschaft) und 28 Millionen Menschen leisten Zwangsarbeit.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit will nicht nur zu mehr Beschäftigung, sondern insbesondere auch zu guter, menschenwürdiger Beschäftigung beitragen. Vor allem informell Beschäftigte arbeiten häufig unter gesundheitsschädigenden und gefährlichen Arbeitsbedingungen. Es fehlen angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen und Möglichkeiten, die eigenen Rechte zu vertreten und durchzusetzen. Oft reicht das Einkommen nicht aus, um sich selbst und der eigenen Familie eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen.
Gemäß des ILO-Konzepts der menschenwürdigen Arbeit (Decent Work) strebt die deutsche Regierung daher neben der Beschäftigungsförderung immer auch die Stärkung von sozialer Sicherung, die Respektierung der ILO-Kernarbeitsnormen (Externer Link) und einen verbesserten sozialen Dialog an.
Im zweiten Halbjahr 2023 hat das BMZ die „Agenda für gute Arbeit weltweit “ veröffentlicht, die sowohl als Richtschnur für BMZ-Förderentscheidungen als auch als politisches Bekenntnis zu Arbeit unter menschenwürdigen Bedingungen gilt.
Stand: 21.06.2024