Deutsches Engagement Entwicklungspolitisches Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland unterstützen
Zahlreiche Menschen mit Migrationsgeschichte tragen durch ihre in Deutschland gewonnenen Fähigkeiten und Erfahrungen zum Austausch von Wissen bei. Sie setzen ihre lokalen Netzwerke, ihre Vertrautheit mit Gegebenheiten vor Ort sowie ihre Sprachkenntnisse dafür ein, Veränderungen in ihren Herkunftsländern anzustoßen. Das macht sie zu wichtigen Partnern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Mitglieder der Diaspora (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sind ein wichtiger Teil der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), ihre Organisationen können die Angebote des BMZ für Vereine, Initiativen und Organisationen in Anspruch nehmen. Darüber hinaus gibt es Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, die sich speziell an die Diaspora richten.
Diaspora-Engagement: Fachexpertise und Innovationsgeist für Entwicklung
Im Auftrag des BMZ fördert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit den Programmen „Migration & Diaspora“ (Externer Link) sowie „Migration entwicklungspolitisch gestalten“ (Externer Link) das Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland, um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in verschiedenen Partnerländern nachhaltig voranzubringen.
Das BMZ ermöglicht berufserfahrenen Fachkräften mit Migrationsgeschichte (sogenannten Diaspora-Fachkräften (Externer Link)), ihr Know-how in ehrenamtlichen Kurzzeiteinsätzen bei Institutionen in den Partnerländern oder der Region einzubringen. Seit 2016 wurden mehr als 425 Einrichtungen in den Partnerländern unterstützt. So engagierten sich Diaspora-Fachkräfte zum Beispiel im Gesundheitswesen, für soziale Themen oder brachten ihre speziellen Kenntnisse in Infrastrukturprojekte ein.
Expertinnen und Experten, die langfristig in ihr Herkunftsland zurückkehren und bei Arbeitgebern vor Ort tätig werden möchten, können durch das Programm Migration & Diaspora eine Förderung als rückkehrende Fachkraft (Externer Link) erhalten. Seit 2019 haben mehr als 970 Arbeitgeber in den Partnerländern von Einsätzen rückkehrender Fachkräfte profitiert. Dazu zählen beispielsweise Universitäten und Forschungseinrichtungen, Regierungsinstitutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen.
Das Programm fördert zudem entwicklungspolitisch engagierte Diaspora-Organisationen (Externer Link) bei der Planung und Umsetzung von gemeinnützigen und entwicklungsrelevanten Projekten, die in Partnerländern gemeinsam mit lokalen Organisationen verwirklicht werden. Die Themen sind vielfältig und reichen von Ausbildungsinitiativen für junge Menschen über Gleichstellung der Geschlechter bis zu verbesserter Sanitärversorgung. Durch die Zusammenarbeit mit insgesamt 190 lokalen Organisationen seit 2011 wirken die Projekte auch über den Förderzeitraum hinaus.
Mit dem Angebot Geschäftsideen für Entwicklung (Externer Link)unterstützt das BMZ Menschen mit Migrationsgeschichte, die in ihrem Herkunftsland ein Unternehmen gründen und mit ihrem in Deutschland erworbenem Know-how, zur wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort beitragen wollen. Seit 2010 wurden rund 700 Gründungsinteressierte gefördert und die erfolgreiche Gründung von rund 180 Unternehmen unterstützt. Ob im Tourismus, im IT-Bereich oder in der Lebensmittelbranche: Die Unternehmen bringen Innovationen auf den Markt und schaffen Arbeitsplätze.
Investitionen der Diaspora: Unternehmen schaffen Zukunft
Durch WIDU.africa (Externer Link) schafft das BMZ Anreize für die Nutzung von Geldtransfers der afrikanischen Diaspora in Deutschland und Europa für Investitionen in Afrika. Dadurch können Kleinst- und Kleinunternehmen ihre Arbeitsplätze und Einkommen sichern. Seit 2019 wurden rund fünf Millionen Euro an privaten Investitionen mobilisiert, mehr als 3.100 Unternehmen unterstützt und damit rund 4.300 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen, davon über die Hälfte für Frauen.
Im Dialog bleiben: Diaspora in Politik und Projektarbeit einbeziehen
Neben diesen Angeboten unterstützt das BMZ die Diaspora dabei, sich stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Dazu hat das BMZ 2021 einen strategischen Dialog mit der Diaspora ins Leben gerufen, um einen Raum für konstruktiven Austausch zu schaffen. Das BMZ stellt zudem Mittel zur Verfügung, damit die Diaspora selbst Veranstaltungen wie deb German Diaspora Summit 2022 (Externer Link) organisieren kann.
Darüber hinaus gibt es immer mehr vom BMZ beauftragte Projekte, die Akteure der Diaspora in ihre Arbeit einbeziehen, zum Beispiel bei der Gestaltung von regulärer Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa (THAMM) oder bei der Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung in Ostafrika (Externer Link).
Stand: 11.07.2023