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Bangladesch: Zusammenarbeit konkret Neue Perspektiven in Khulna
Das Abschmelzen der Gletscher, stärkere Monsun-Regenfälle, häufigere tropische Wirbelstürme, der Anstieg des Meeresspiegels und eine stärkere Erosion an Flussläufen zerstören den Lebensraum von Millionen Menschen. Insbesondere einkommensschwache Gruppen bekommen die Auswirklungen des Klimawandels zu spüren.
Najma und Qulsum sind zwei Binnenmigrantinnen, die nun in den Slums von Khulna wohnen, der im Südwesten gelegenen drittgrößten Stadt in Bangladesch. Davor lebten sie in den besonders gefährdeten Gebieten entlang der zahlreichen Flussläufe und Küstenstreifen.
Die starke Flusserosion zerstörte das gesamte nutzbare Ackerland der Familie von Qulsum und zwang sie, in die nächstgrößere Stadt zu ziehen. Najma musste ihren Heimatort verlassen, nachdem ein tropischer Wirbelsturm ihr weniges Hab und Gut zerstört hatte. Sie fand Zuflucht in einer ärmlichen Behausung ohne Fenster in einer der Slumsiedlungen von Khulna. Während Qulsum und Najma nun zu niedrigsten Löhnen als Hausangestellte arbeiten, sind viele andere Bewohnerinnen und Bewohner dieser Siedlungen arbeitslos, zu ihnen gehört die 18-jährige Rokeya.
Lebensbedingungen in Khulna verbessern
Ungefähr 70 Prozent der Slumbewohnerinnen und Slumbewohner in Khulna sind wegen des Klimawandels zugezogen. Die Stadt liegt mit ihren 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern allerdings selbst nur zwei bis vier Meter über dem Meeresspiegel und ist zunehmend von Überflutungen infolge des Klimawandels betroffen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Stadtverwaltung von Khulna daher beim städtischen Management der klimawandelbedingten Binnenmigration (Externer Link).
Um die Lebensbedingungen in den Slums zu verbessern und die Chancen auf Beschäftigung zu steigern, werden berufliche Weiterbildungsangebote mit direkten Unterstützungsleistungen kombiniert. Außerdem erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner einen besseren Zugang zu sozialen Dienstleistungen und zu Finanzdienstleistungen wie Mikrokrediten.
So freut sich Rokeya: „Mit meiner Fortbildung in Elektrotechnik habe ich als Frau bessere Aussichten auf einen Job, vor allem in Haushalten, die in Abwesenheit eines männlichen Familienmitglieds keinen männlichen Techniker akzeptieren. Ich bin daher sehr froh über diese Fortbildung.“
Stadt gegen Überschwemmungen schützen
Um die Stadt besser gegen regelmäßige Überschwemmungen zu schützen und an den Klimawandel anzupassen, unterstützt die regionale Initiative für Stadtentwicklung in Asien (Cities Development Initiative Asia, CDIA (Externer Link)) mit Mitteln der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Stadtverwaltung in Khulna dabei, Straßen zu befestigen, mit Drainagen zu versehen und Entwässerungskanäle anzulegen.
Dadurch stehen die Stadtgebiete nicht mehr wochenlang unter Wasser. Besonders die Slums profitieren, weil sie durch die besseren Straßen nun dauerhaft an das Verkehrsnetz angebunden sind und damit neue wirtschaftliche Möglichkeiten entstehen.
Stand: 13.07.2023