Hintergrund Mehr Bürgernähe und Transparenz durch dezentrale Verwaltungen
Deutschland unterstützt deshalb Partnerländer darin, eine effiziente, transparente und rechenschaftspflichtige öffentliche Verwaltung aufzubauen. Sie bildet die Grundlage dafür, dass der Staat seine Kernfunktionen, etwa die Daseinsvorsorge oder die Schaffung innerer und äußerer Sicherheit, erfüllen kann. Bürgerorientierte öffentliche Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur setzen funktionierende Verwaltungsstrukturen und -prozesse voraus. Dazu zählen zum Beispiel ein ordnungsgemäßes Personalwesen, Finanzmanagement und Beschaffungswesen sowie funktionierende Rechenschaftsmechanismen.
Regionen und Kommunen spielen eine entscheidende Rolle, wenn das Regierungs- und Verwaltungssystem eines Landes modernisiert werden soll. Provinz-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen erbringen wichtige öffentliche Dienstleistungen. Sie kennen die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort und können die Bürgerinnen und Bürger direkt in Planungs- und Entscheidungsvorgänge einbeziehen. Deutschland fördert daher in vielen Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit Prozesse der Dezentralisierung.
Dezentralisierung bedeutet, dass politische Befugnisse, behördliche Zuständigkeiten und finanzielle Mittel von der Zentralregierung auf die Regionen und Kommunen eines Landes übertragen werden. Dadurch soll sich das Dienstleistungsangebot verbessern. Der Einsatz öffentlicher Gelder soll transparenter, effektiver und bedarfsgerechter gestaltet werden und die politische Beteiligung der Bevölkerung soll wachsen.
Gut funktionierende lokale Strukturen können das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat erhöhen und gute Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft schaffen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur nachhaltige Entwicklung eines Landes.