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Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ Grünes Innovationszentrum Côte d'Ivoire
Das Grüne Innovationszentrum setzt sich dafür ein, den Absatz vor Ort zu verbessern und gleichzeitig die Wertschöpfung im Land zu erhöhen. Zudem muss eine der wichtigsten Lebensgrundlagen der Menschen in Côte d'Ivoire erhalten bleiben: Von ursprünglich acht Millionen Hektar Regenwald ist heute weniger als die Hälfte übriggeblieben. Denn Kakao wird häufig in Monokultur auf abgeholztem Waldboden produziert. Statt die Anbaufläche stetig auszuweiten, zeigt das Grüne Innovationszentrum Wege auf, um den Anbau auf bestehenden Flächen zu intensiveren: etwa durch Baumschnitt und fruchtbarere Böden dank gezielter Aufforstung.
Was ist innovativ?
Nachhaltiger und entwaldungsfreier Anbau: Mit Wiederaufforstung und entwaldungsfreien Lieferketten gehen Kakaoanbau und Naturschutz Hand in Hand. Ein nationales System zur Rückverfolgung der Produkte – von der Schokoladentafel zum Kakaobaum – sorgt für ein verlässliches Nachhaltigkeitsmanagement.
Vielfalt statt Einseitigkeit: Kakaobäuerinnen und -bauern produzieren neuerdings weitere Nahrungsmittel wie Maniok und Kochbananen. So sind sie gegen Ernteausfälle und sinkende Kakaopreise gewappnet – und können auch ihre eigene Versorgung verbessern.
Mehr Wertschöpfung: Ein neues Geschäftsentwicklungszentrum (Business Incubator) entwickelt neue Kakaoprodukte und erschließt zusätzliche Absatzmärkte. Ein Schulungszentrum bietet Aus- und Fortbildungen zu allen Verarbeitungsstufen an. So bleibt mehr Wertschöpfung im Land.
Unsere Ziele
- Steigerung von Produktivität und Einkommen bei insgesamt 100.000 kleinbäuerlichen Betrieben um 30 Prozent (Kakao, Maniok und Kochbanane)
- 1.500 zusätzliche Arbeitsplätze
- Aus- und Fortbildungen für 155.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
Wege zum Erfolg
Von der Kleinbäuerin zum Konsumenten: Ein Gewinn für alle
Fleur N'Dri: „Ich komme gerade von der Weltkakaokonferenz in Berlin. Dort haben wir uns unter anderem mit dem Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette beschäftigt. Alle beteiligten Akteure müssen von der Kakaoproduktion profitieren – von Kleinbäuerinnen und -bauern auf ihren Feldern in der Sonne bis zum Konsumenten.
Ich selbst bin seit einigen Jahren Mitglied einer Kooperative von Kakaobäuerinnen und -bauern. Gemeinsam feilen wir an unseren Produktionsmethoden. Dazu gehören Baumschnitt, Fermentierung und Trocknung. So können wir heute viel mehr hochwertigen Kakao zum Verkauf anbieten als früher. Unser Ziel ist es, 5.000 Tonnen Kakao im Jahr zu produzieren.
Der nächste Schritt ist dann der Export ins Ausland. Als Kooperative möchten wir aber nicht nur Kakao anbauen, sondern diesen künftig auch selbst weiterverarbeiten. Im Training haben wir gelernt, wie so etwas geht. So kann ich neuerdings Kakaopulver herstellen. Und noch etwas: Lange Zeit habe ich geglaubt, dass Kakaoanbau Männersache ist. Aber nicht zuletzt auf der Konferenz habe ich gesehen, dass auch viele Frauen eine wichtige Rolle spielen.“
Stand: 10.05.2023