Beispiel Per Klick zu fairen Jobs: Gig Economy

Das Handy leuchtet auf, ein Klick, ein neuer Auftrag: Mit Lieferdiensten oder Fahrdienstvermittlern hat sich der Online-Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren stark verändert. Diese sogenannte Plattformarbeit (oder „Gig Economy“) mit ihren kurzfristigen Jobs ist aufgrund ihrer zeitlichen und räumlichen Flexibilität besonders für Frauen und junge Menschen attraktiv.

Logo: Gig Economy

Der Online-Arbeitsmarkt bietet ihnen die Möglichkeit, ökonomisch unabhängiger zu werden. Mit Hilfe von Apps, die es ermöglichen, von zu Hause aus zu arbeiten, können für Frauen zudem kulturelle Hindernisse beim Einstieg in den Arbeitsmarkt verringert werden.

Doch der digitale Arbeitsmarkt hat auch Schattenseiten: Gearbeitet wird oft unter prekären Bedingungen, ohne angemessene Rechte oder die Möglichkeit, diese einzufordern.

Die Gig-Economy-Initiative setzt sich auf der Ebene von Arbeiterinnen und Arbeitern, Plattformen und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern für fairere und höhere Arbeitsstandards in der Gig Economy ein. Mit einem ganzheitlichen Ansatz versucht die Initiative dabei, die zusätzlichen Beschäftigungschancen der Plattformarbeit zu erhalten – und gleichzeitig mögliche Nachteile für die Beschäftigten abzumildern.



Beispiel Kenia Beratung für Gig-Arbeiterinnen

Cowan Koduk aus Nairobi

Cowan Koduk

Cowan Koduk

Cowan Koduk aus Nairobi arbeitet als Beraterin für Marketingkommunikation und findet ihre Aufträge („Gigs“) per Klick auf digitalen Plattformen. Ein Thema treibt sie dabei um: die Diskriminierung von Frauen in Kenia, die auch auf digitalen Plattformen weit verbreitet ist. Deswegen hat Cowan Koduk sich informiert und mehrere Online-Kurse zu den Themen Plattformarbeit, Geschlechtergerechtigkeit und geschlechtsspezifische Gewalt belegt – auf atingi (Externer Link), der digitalen Lernplattform des BMZ. Zusätzlich hat sie an einem sechswöchigen Programm für Gig-Arbeiterinnen teilgenommen. Ziel war es, verschiedene Formen – auch versteckter – Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt zu erkennen und Betroffene aufzuklären.

Über Social Media teilt sie seither ihr Wissen mit anderen Frauen. Sie hat online und offline viele Diskussionen angestoßen und erreicht mit ihren Posts Tausende Gleichgesinnte. Beruflich engagiert sie sich nun zusätzlich als Marketing- und Kommunikationsberaterin für die Gleichberechtigung der Geschlechter.

Als eine von 150 Teilnehmerinnen des Programmes für Gig-Arbeiterinnen ist sie zudem Teil einer Gemeinschaft geworden, die andere Frauen zum Beispiel zu Fragen der Sicherheit und fairen Löhne auf Arbeitsplattformen berät.

Stand: 28.05.2024