Regionaler Meeresschutz Western Indian Ocean Governance Initiative (WIOGI)
Buckelwal im Indischen Ozean vor der Küste von La Réunion
Mit 30 Millionen Quadratkilometern und acht Prozent der weltweiten Meeresoberfläche grenzt der westliche Indische Ozean an zehn Länder: Kenia, Komoren, Madagaskar, Mauritius, Mosambik, Seychellen, Somalia, Südafrika, Tansania und Frankreich (La Réunion). Rund 60 Millionen Menschen sind in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung direkt oder indirekt von der biologischen Vielfalt der Region abhängig.
Doch Umweltverschmutzung, die Erwärmung des Meeres durch den Klimawandel, Überfischung und andere nicht nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten bedrohen die empfindlichen Meeres- und Küstenökosysteme. Um die grenzüberschreitende Verwaltung des Meeres zu verbessern und nachhaltige maritime Wirtschaftssysteme zu entwickeln, braucht es ein gemeinsames Engagement von Staaten, privater Wirtschaft und Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Zusammenarbeit auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene
Im Auftrag des BMZ wird die Western Indian Ocean Governance Initiative (WIOGI) von der GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) in Partnerschaft mit dem Sekretariat der Nairobi-Konvention (Externer Link) umgesetzt. Dieses regionale Übereinkommen trat 1996 in Kraft und zielt darauf ab, den Schutz, die Nutzung und die Entwicklung der Küsten- und Meeresumwelt im westlichen Indischen Ozean zu verbessern.
Die WIOGI stärkt die Zusammenarbeit von und mit mehr als 40 nichtstaatlichen Akteuren und unterstützt Küstengemeinden dabei, in der Region entwickelte Schutz- und Nutzungsansätze lokal zu verwirklichen. Aktivitäten auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene gibt es in folgenden drei Handlungsfeldern:
- Stärkung des regionalen (Politik-) Dialogs
- Förderung von Multi-Stakeholder-Ansätzen
- Aufbau von Multi-Akteurs-Partnerschaften in Mosambik
Wirkungen: Das wurde bereits erreicht
Treffen der Fischereigemeinschaft Kwazulu-Natal, Südafrika
Die WIOGI unterstützte in mehreren Treffen mit verschiedenen Interessengruppen die gemeinsame Erarbeitung einer regionalen Strategie zur grenzüberschreitenden Meeresverwaltung (ocean governance) und zum Informationsmanagement für die nachhaltige Nutzung von Meeres- und Küstenressourcen. Dabei wurden zentrale Themen wie die Förderung einer inklusiven und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Meere und Küsten, maritime Sicherheit und Kapazitätsaufbau in der Region behandelt. Zusätzlich konnten Länderschwerpunkte mit allen Partnern abgestimmt und Ergebnisse und Lernerfahrungen verankert werden.
Die von der WIOGI gegründete „Our Blue Future (Externer Link)“-Allianz vereint 25 Mitglieder aus Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen, die gemeinsam konkrete Ansätze für die „blaue“ Wirtschaft erarbeiten. Die Allianz füllt eine Lücke in der Region und hat sich von der Basis aus und auf Vorschlag der Nairobi-Konvention entwickelt. Bisher haben 60 Prozent der Partner eine verbesserte Einbindung des Privatsektors in die regionale Meeresverwaltung im westlichen Indischen Ozean bestätigt.
In Mosambik fördert der staatliche Fond „ProAzul (Externer Link)“ die Gleichstellung der Geschlechter in der „blauen“ Wirtschaft. Zudem wird gemeinsam mit der Hafenverwaltung von Maputo die Abfallwirtschaft verbessert und es werden öffentlich-private Partnerschaften (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) für den Schutz der Biodiversität im Maputo-Nationalpark unterstützt.
Stand: 31.07.2024