Die frühe Kindheit ist eine Phase grundlegender körperlicher, geistiger, sozialer und emotionaler Entwicklung. In dieser Zeit wird der Grundstein für das lebenslange Lernen und die individuelle Entwicklung gelegt. Versäumnisse sind später nur schwer aufzuholen. Sie haben teils gravierende Folgen – nicht nur für die einzelnen Kinder, sondern auch für die ganze Gesellschaft und Volkswirtschaft.
Das Unterziel 4.2 der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) fordert ausdrücklich dazu auf, sicherzustellen, „dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind“.
Laut Weltbildungsbericht 2021/2022 boten nur eine geringe Anzahl ausgewerteter Länder ein kostenloses und verpflichtendes Vorschulangebot an. Von 193 Ländern gibt es in 51 Ländern eine Rechtsgrundlage für den obligatorischen Besuch der Vorschule, 63 Länder haben Gesetze bezüglich einer kostenlosen Vorschulerziehung erlassen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die frühkindliche Bildung in seine Bildungsstrategie aufgenommen und sieht vor, Bildung entlang aller Stufen zu fördern. Im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsansatzes werden Maßnahmen der frühkindlichen Bildung in Programme der erweiterten Grundbildung integriert. Als eigener Bildungsschwerpunkt wird frühkindliche Bildung zum Beispiel in Jordanien und der Türkei gefördert.