Vielfalt im BMZ Interview mit Katrin Pfeiffer

Gleichstellungsbeauftragte des BMZ

Frage: Sie sind seit Mai 2022 neue Gleichstellungsbeauftragte des BMZ. Was bedeutet Gleichstellung konkret?

Katrin Pfeiffer, Gleichstellungsbeauftragte des BMZ

Katrin Pfeiffer, Gleichstellungsbeauftragte des BMZ

Katrin Pfeiffer, Gleichstellungsbeauftragte des BMZ

Gleichstellung bedeutet für mich, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht auf ihrem gesamten Lebensweg sowohl rechtlich als auch tatsächlich gleichwertig sind. Das heißt, dass sie im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben, persönlich, beruflich und familiär die gleichen Chancen haben. Für das Arbeiten im BMZ bedeutet dies konkret, dass es bei Einstellungen, bei Beförderungen, beim Zugang zu Führungspositionen und ganz allgemein in unserer Zusammenarbeit keine Benachteiligung aufgrund des Geschlechts gibt. Dazu gehört auch, Frauen aktiv zu fördern, wenn und soweit sie unterrepräsentiert sind oder sich die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen auch auf ihre berufliche Entwicklung im BMZ auswirkt. Wichtig ist zudem, für eine gute Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf zu sorgen – nicht nur für Frauen.

Wie zeichnen sich Gleichstellung und Vielfalt im BMZ aus?

Das BMZ ist im Vergleich der Bundesressorts bei der Gleichstellung sehr weit fortgeschritten. Beim Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft und bei den Führungspositionen haben wir derzeit Parität erreicht. Vielfalt geht aber weit über das Geschlecht hinaus: Im BMZ arbeiten Menschen unterschiedlicher Herkunft, geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung, Religion, Weltanschauung und unterschiedlichen Alters. Wir haben Kolleg*innen mit und ohne Familienaufgaben, mit ganz verschiedenen Ausbildungen, mit und ohne Behinderung. Gerade diese Vielfalt bietet ein unglaubliches Potenzial und eine große Bereicherung für unsere Arbeit. Sie verdient es, gelebte und wertgeschätzte Normalität zu sein.

Wo können wir noch besser werden?

Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sollte das BMZ noch besser werden. In den letzten Jahren haben sich unsere Möglichkeiten, die Arbeitszeit und den Arbeitsort flexibler zu gestalten, erheblich ausgeweitet. Das BMZ bietet viel Unterstützung, damit Beschäftigte Beruf und Karriere, Familie, Pflege und Privatleben miteinander vereinbaren können. Trotz dieser guten Rahmenbedingungen können wir diese Vereinbarkeit aber nur dann leben, wenn die Arbeitslast an die vereinbarte Arbeitszeit angepasst ist – egal, ob die Beschäftigten in Vollzeit oder in Teilzeit arbeiten. Wenn also etwa neue Krisen in der Welt unsere Kapazitäten binden und die Personalressourcen nicht im gleichen Umfang mit anwachsen, müssen wir entscheiden, welchen anderen Themen wir uns dafür mit weniger Arbeitskraft widmen. Zudem ist es hilfreich, wenn Führungskräfte von ganz oben eine gute Work-Life-Balance vorleben und mutig Prioritäten setzen. Hier können und müssen wir noch besser werden, um einer Überlastung von Kolleg*innen entgegenzuwirken und Raum für Privatleben sicherzustellen.


Stand: 28.05.2024