Soziale Situation Schlechte Bildungs- und Gesundheitsversorgung
Bildung
Fast jedem fünften Kind in Tansania wird der Schulbesuch verwehrt. Und nur etwa 70 Prozent der eingeschulten Kinder schließen die Grundschule ab. Es fehlt an qualifizierten Lehrkräften, die Lehr- und Lernbedingungen in den überfüllten und meist nur notdürftig ausgestatteten Schulen sind schlecht.
Deutliche Mängel bestehen auch beim Angebot und bei der Qualität der beruflichen Ausbildung. Die Analphabetenquote liegt bei fast 20 Prozent.
Gesundheit
Trotz guter Fortschritte in den vergangenen Jahren – beispielsweise bei der Senkung der Kindersterblichkeit und der HIV-Rate – ist die Gesundheitsversorgung immer noch stark verbesserungsbedürftig, besonders für Frauen. Obwohl der Bedarf aufgrund des Bevölkerungswachstums steigt, sind die staatlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen in den vergangenen Jahren gesunken. Es herrscht ein großer Mangel an Fachkräften, das Gehaltsniveau ist niedrig, die Ausstattung der Gesundheitseinrichtungen schlecht.
Im Herbst 2022 legte die Regierung einen Gesetzentwurf für eine verpflichtende allgemeine Krankenversicherung vor – ein wichtiger Schritt zur sozialen Absicherung der Bevölkerung (siehe auch: Kernthema „Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik“).
Wasserversorgung
Durch unsauberes Wasser hervorgerufene Krankheiten wie Durchfall und Cholera sind in Tansania weit verbreitet. Während sich die Trinkwasserversorgung in den Städten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, muss in ländlichen Regionen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ohne hygienisch einwandfreies Wasser auskommen. Zugang zu einer Basissanitärversorgung hat nur etwa ein Drittel aller Menschen in Tansania.
Die Hauptursachen für die mangelhafte Versorgung sind eine fehlende oder marode Infrastruktur, ein unzureichendes Management der zuständigen staatlichen Einrichtungen sowie das starke Bevölkerungswachstum. Zudem stehen die Wasserressourcen unter Druck: Die unregulierte Nutzung des Wassers durch Landwirtschaft und Industrie und zur Stromversorgung sowie der Klimawandel schränken die Wasserverfügbarkeit immer mehr ein.
Stand: 30.03.2023