Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Unterstützung einer sozial gerechten Energiewende

Südafrika befindet sich in einer Energiekrise. Zwar sind die stundenweise Stomabschaltungen derzeit beendet, aber die Energieinfrastruktur ist marode – eine Folge des jahrzehntelangen Mangels an Investitionen sowie krimineller Aktivitäten. Die Krise hat gravierende Auswirkungen auf die Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland unterstützt das Partnerland bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende.

Windräder in Südafrika
Windräder in Südafrika

Zurzeit gewinnt Südafrika den größten Teil seines Stroms durch die Verbrennung von Kohle und gehört zu den weltweit größten Erzeugern von Treibhausgasen. Die südafrikanische Regierung hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Um sie zu erreichen, muss die Nutzung erneuerbarer Energiequellen stark ausgebaut und die Energieeffizienz deutlich gesteigert werden. Südafrika verfügt über ein sehr hohes Potenzial zur Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Die Regierung hat aber deutlich gemacht, dass das Land den Umbau seines Energiesektors und seine Klimaziele nur mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft erreichen kann.


Partnerschaft für eine sozial gerechte Energiewende

Eine Frau in Burundi liest im Schein einer solarbetriebenen Tischlampe.

Daher haben Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU 2021 auf der internationalen Klimakonferenz (COP26) in Glasgow angekündigt, Südafrika gemeinsam bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende zu unterstützen (Just Energy Transition Partnership, JETP). Mit dem Beitritt von Dänemark und den Niederlanden 2023 haben die internationalen Partner insgesamt 9,3 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt, größtenteils in Form von Krediten. Deutschland trägt hierzu etwa zwei Milliarden Euro bei, davon rund 1,9 Milliarden Euro aus Mitteln des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ).

Beispiele für das deutsche Engagement

In Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft berät die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ das südafrikanische Energieministerium, den staatlichen Energieversorger sowie Distrikte und Kommunen dabei, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und die Energieeffizienz zu verbessern. Unterstützt werden der Bau von Energieinfrastruktur, die Beratung im Strommarkt, Ausbildungsangebote für „grüne“ Jobs und Maßnahmen zur sozialen Abfederung.

Symbolbild Wasserstoff (H2): verschieden große Kreise die jeweils die chemische Summenformel des Wasserstoffmoleküls (H2) enthalten

Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) werden über südafrikanische Einrichtungen zinsverbilligte Darlehen an kleine und mittelständische Unternehmen vergeben, die in erneuerbare Energien und eine bessere Energieeffizienz investieren wollen. Außerdem fördert die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) die Modernisierung des Übertragungs- und Verteilungsnetzes, um die aus erneuerbaren Quellen gewonnene Energie in das Stromnetz einspeisen zu können.

Darüber hinaus unterstützt das BMZ Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Südafrika dabei, in die umwelt- und sozialverträgliche Produktion von grünem Wasserstoff einzusteigen. Dabei geht es zum einen darum, die notwendigen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und das Fachwissen in den zuständigen Behörden zu verbessern. Zum anderen wird der Bau von Pilotanlagen gefördert, um grünen Wasserstoff zu produzieren und in verschiedenen Industrien einzusetzen.

Stand: 27.11.2024