Ausbildungszentrum in Soweto, Südafrika

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Berufliche Perspektiven schaffen

In Südafrika ist etwa die Hälfte der jungen Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Gleichzeitig können Unternehmen freie Stellen nicht besetzen, weil es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstützt das Partnerland dabei, die berufliche Bildung zu verbessern und Beschäftigungsperspektiven für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen.

Schülerinnen einer Berufsschule in Ghana

Aktuell weist das Berufsbildungssystem in Südafrika noch deutliche Mängel auf: Die Lehrkräfte sind oft schlecht oder gar nicht ausgebildet, die Lerninhalte sind zu theorielastig und gehen am Bedarf des Arbeitsmarkts vorbei. Es fehlt an einer systematischen Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und den staatlichen Einrichtungen der technischen Berufsbildung (TVET-Colleges).

Das BMZ unterstützt die südafrikanischen Partner dabei, Berufsbildung und Arbeitsmarkt enger zu verzahnen und in Zusammenarbeit mit der privaten Wirtschaft duale Ausbildungsgänge aufzubauen. Dabei werden praktische Ausbildungsphasen in Betrieben mit Blockunterricht im TVET-College verknüpft.

Im Mittelpunkt stehen Berufe mit starkem Fachkräftemangel (etwa Elektriker und Installateure) sowie umwelt- und klimarelevante Berufe mit großem Beschäftigungspotenzial in der Zukunft. Neben dreijährigen Ausbildungsgängen werden auch Kurzlehrgänge gefördert, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen sollen. Begleitend werden sowohl die Lehrkräfte an den beteiligten Berufsschulen als auch die Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben fortgebildet.


Fachkräfte für „grüne“ Technologien qualifizieren

Die geplante Energiewende wird den Bedarf an Fachkräften in „grünen“ Industriesektoren deutlich steigern. Das BMZ unterstützt die südafrikanische Regierung dabei, die Chancen des Strukturwandels für die Beschäftigungsförderung zu nutzen.

Gefördert werden zum einen neue, bedarfsorientierte Ausbildungsgänge, die jungen Menschen die notwendigen technischen und handwerklichen Fähigkeiten vermitteln. Gendersensitive Förderangebote sollen dazu beitragen, dass vor allem junge Frauen ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Zum anderen werden kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, ihre Geschäftstätigkeit auszuweiten und so neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Beschäftigungsperspektiven durch digitalen Wandel

Ein weiteres Vorhaben der technischen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) widmet sich den Beschäftigungsmöglichkeiten in der digitalen Wirtschaft. Gemeinsam mit der Industrie werden bedarfsorientierte Karrieremöglichkeiten definiert. Darauf basierend erhalten Berufsschülerinnen und -schüler sowie arbeitslose Jugendliche eine angepasste Berufsberatung, Weiterbildungsangebote und die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Unternehmen zu sammeln. Vor allem junge Frauen unterstützt das Vorhaben dabei, sich in der digitalen Wirtschaft selbstständig zu machen.

Stand: 27.11.2024