Straßenstand in Ruanda, an dem Karotten verkauft werden

Soziale Situation Entwicklungserfolge und bestehende Herausforderungen

Ruanda konnte in den vergangenen Jahren Entwicklungserfolge vorweisen. Das Bruttonationaleinkommen pro Kopf ist zwar gering, hat sich aber in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht.

Der Anteil der armen Bevölkerung sank nach Angaben der ruandischen Regierung von fast 77 Prozent im Jahr 2001 auf 55 Prozent im Jahr 2017 (es liegen keine aktuelleren Zahlen vor). Der Anteil der extrem Armen ging ebenfalls deutlich zurück. Die Dynamik hat allerdings nachgelassen – seit 2013 haben sich die Werte kaum noch verbessert.

Rund ein Drittel der Bevölkerung ist chronisch unterernährt, besonders betroffen sind Kinder und der ländliche Raum.

Nach Angaben der Weltbank lag die Arbeitslosenquote 2023 bei 15 Prozent. Den Anteil der Unterbeschäftigten beziffert die Regierung auf etwa 50 Prozent der Beschäftigten.


Bildung und Gesundheit

Im Bildungsbereich wurden in den vergangenen Jahren Fortschritte erzielt. So ließ die Einführung einer kostenlosen Schulbildung die Einschulungsrate deutlich steigen – inzwischen besuchen 95 Prozent aller schulpflichtigen Kinder eine Grundschule. Auch die Dauer des Schulbesuchs hat sich deutlich verlängert. Allerdings ist die Quote des Schulabbruchs hoch und die Qualität der Schulbildung weist noch erhebliche Mängel auf.

Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren sank im Zeitraum von 2000 bis 2022 von 185 auf 38 Todesfälle pro 1.000 Kinder. Auch die Müttersterblichkeit konnte erheblich gesenkt werden: Im Jahr 2000 starben in Ruanda noch mehr als 1.000 Frauen je 100.000 Lebendgeburten, bis 2020 hatte sich diese Zahl auf 259 reduziert. Die Lebenserwartung ist von 47 Jahren (2000) auf 67 Jahre (2022) gestiegen.

Stand: 05.06.2024