Straßenbild in Sullana, Peru

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und nachhaltige Stadtentwicklung

Klimaschutz ist in Peru von ebenso großer Relevanz wie die Anpassung an den Klimawandel. Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, durch strategische, sektorübergreifende Zusammenarbeit klimapolitische Reformen zu ermöglichen. Die Unterstützung von integriertem, klimasensitivem Wasserressourcenmanagement ist einer der Ansatzpunkte dafür.

Peru gehört laut Klima-Risiko-Index (Externer Link) zu den 50 am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffenen Ländern. Das Land verfügt über eine besonders reiche Artenvielfalt und leistet als zweitgrößter Amazonas-Anrainer einen wichtigen Beitrag zur globalen Minderung von Treibhausgasen. Im Januar 2022 hat die peruanische Regierung eine nationale Erklärung zum Klimanotstand verabschiedet. Demnach sind dringende Maßnahmen erforderlich, um die nationalen Klimaschutzziele bis 2030 verwirklichen zu können.

Windräder in Südafrika

Seit November 2022 besteht eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft zwischen Deutschland und Peru. Unter ihrem Dach begleiten und unterstützen das BMZ, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Auswärtige Amt sowie das Bundesumweltministerium Peru bei der Umsetzung und Erweiterung seiner nationalen Klimaziele.

Darüber hinaus unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit den Erhalt und die Wiederherstellung von Ökosystemen durch eine klimaresiliente (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und nachhaltige lokale Landwirtschaft.

Nachhaltige Stadtentwicklung

Die Zahl der Stadtbewohner wächst in Peru seit Jahrzehnten stark. Heute leben rund 79 Prozent der Peruanerinnen und Peruaner in Städten, fast ein Drittel der Bevölkerung wohnt im Großraum der Hauptstadt Lima (rund zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohner). Die deutsch-peruanische Zusammenarbeit im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung arbeitet daran, vor dem Hintergrund des Klimawandels die Versorgung der wachsenden städtischen Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen nachhaltig zu sichern.


Abwasser

Straßenverkehr in Lima, Peru

Nach Angaben der Weltbank hat inzwischen rund die Hälfte der Peruanerinnen und Peruaner Zugang zu sicherem Trinkwasser und fast 80 Prozent verfügen über eine geregelte Abwasserentsorgung. Sowohl in der Hauptstadt Lima als auch in den bevölkerungsreichen Gebieten entlang der Pazifikküste sind die Wasserressourcen knapp und oft verschmutzt. Abwassersysteme und vor allem Kläranlagen sind nicht überall vorhanden. Insbesondere auf dem Land ist die Qualität der Wasserversorgung noch nicht flächendeckend gesichert.

Vorrangiges Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es, die Versorgung ärmerer Bevölkerungsschichten mit Trinkwasser und Sanitäranlagen zu verbessern und das Wasserressourcenmanagement unter Beteiligung des Privatsektors an den Klimawandel anzupassen.

Dazu werden unter anderem die peruanische Regierung und die neu gegründete nationale Behörde für die Verwaltung der Wasser- und Abwasserdienstleistungen (OTASS) beraten. Die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren wird gestärkt und Versorgungsunternehmen werden dabei unterstützt, ihre Technik zu erneuern, Wasserverluste zu reduzieren, ein effizientes Management einzuführen, ihr Tarifsystem zu reformieren und die Ausbildungssituation zu verbessern.

Urbane Mobilität

Radweg in Lima

Deutsche Expertinnen und Experten beraten Ministerien und Stadtverwaltungen in Peru dabei, wie sie die Anforderungen nationaler Klimastrategien in Verkehrskonzepte umsetzen können – weg von der Dominanz des motorisierten Individualverkehrs, hin zu einem leistungsfähigen, sichereren, barrierefreien und zugleich klima- und umweltfreundlichen Stadtverkehr. Im Auftrag des BMZ unterstützt dazu zum Beispiel die KfW Entwicklungsbank im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit den Ausbau von Systemen des öffentlichen Personennahverkehrs in ausgewählten Städten sowie den Ausbau von Fahrradwegenetzen.

Abfall

Im Abfallsektor Perus haben die Menge und auch die Gefährlichkeit der Abfälle in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Für den Umwelt- und Klimaschutz sowie den Schutz der Wasserressourcen ist es sehr wichtig, dass die Abfälle fachgerecht und sicher entsorgt werden. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt ihre Partner in Peru bei der Errichtung umweltverträglicher, ressourcenschonender und wirtschaftlich tragfähiger Abfallwirtschaftssysteme. Darüber hinaus unterstützt die deutsche Zusammenarbeit die Entwicklung von Kreislaufwirtschaftssystemen.

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Im Bereich der Energiepolitik verfolgt die peruanische Regierung als wichtigste Ziele die Versorgungssicherheit durch nationale Energiequellen sowie die Diversifizierung der Energieversorgung. Insgesamt liegt der Schwerpunkt der peruanischen Energiepolitik auf dem Ausbau der Wasserkraft und des Erdgassektors.

Die stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien in Peru könnte zur klimafreundlicheren energetischen Versorgung der Bevölkerung beitragen. Deutschland engagiert sich darum im Sinn der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) für die Sicherstellung einer breitenwirksamen, effizienten sowie sozial und ökologisch nachhaltigen Energieversorgung in Peru. Dazu fördert das BMZ den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung von Energieeffizienz.

Stand: 14.12.2022