Politische Situation Anzeichen für politischen Wandel

Namibia ist eine stabile Demokratie, seit der Unabhängigkeit werden freie und faire Wahlen abgehalten. Regiert wird das Land seit 1990 von der SWAPO, die als Partei aus der Unabhängigkeitsbewegung „South West Africa People's Organisation“ hervorgegangen ist.

Blick auf Windhuk, Namibia

Blick auf Windhuk, Namibia

Blick auf Windhuk, Namibia

Doch es gibt Anzeichen für eine Neuordnung der politischen Landschaft: Bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2019 sowie den Kommunal- und Regionalratswahlen 2020 erlitt die SWAPO große Stimmenverluste. Sie blieb zwar insgesamt stärkste Partei, doch die Opposition ging aus den Wahlen deutlich gestärkt hervor.

Im Februar 2024 starb der namibische Staatspräsident Hage Geingob im Alter von 82 Jahren. Geingob war Mitbegründer der Republik Namibia: Nach Erlangung der Unabhängigkeit 1990 war er erster Premierminister des Landes und erarbeitete in führender Rolle die neue Verfassung mit. 2014 wurde er zum Staatspräsidenten gewählt, fünf Jahre später im Amt bestätigt. Nach seinem Tod übernahm verfassungsgemäß Vizepräsident Nangolo Mbumba das Amt des Staatsoberhaupts. Die nächsten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen finden im November 2024 statt.


Menschenrechte und Regierungsführung

Die Menschenrechte werden in Namibia weitgehend geachtet, die Unabhängigkeit der Justiz ist garantiert. Auf der Rangliste der Pressefreiheit 2024 (Externer Link) der Nichtregierungsorganisation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Reporter ohne Grenzen liegt Namibia auf Platz 34 von 180 bewerteten Staaten und damit auf Rang 2 der afrikanischen Staaten (hinter Mauretanien auf Platz 33). Auch das Korruptionsniveau ist vergleichsweise niedrig: Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex 2023 (Externer Link) von Transparency International erreicht Namibia Rang 59 von 180 Staaten (Rang 6 in Afrika).

Aufstieg zum Industrieland angestrebt

In ihrer langfristigen Entwicklungsstrategie Vision 2030 (Externer Link) und ihren nationalen Entwicklungsplänen hat sich die namibische Regierung das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Lebensstandard eines Industrielandes zu erreichen. Der aktuelle Entwicklungsplan konzentriert sich auf Strukturwandel und Modernisierung und beruht auf vier Säulen: wirtschaftliche Entwicklung, sozialer Wandel, ökologische Nachhaltigkeit und Good Governance (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Ein wirtschaftliches Zukunftsprojekt ist die Produktion von „grünem“ Wasserstoff als Treiber für die Industrialisierung des Landes. Aber auch in die Erkundung von Gas- und Ölvorkommen wird investiert.

Stand: 29.08.2024