Kernthema Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen Ökosysteme schützen – Artenvielfalt erhalten

Die Mongolei verfügt über eine reiche Artenvielfalt. Die wertvollen Naturressourcen des Landes sind jedoch durch eine zu intensive Nutzung und den Klimawandel bedroht. Deutschland unterstützt die Mongolei dabei, die Verwaltung und Finanzierung ihrer Naturschutzgebiete sowie die Lebensbedingungen der in den Randzonen ansässigen Bevölkerung zu verbessern.

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Ein Yak am Khoton-See in der Mongolei

Besondere Belastungen für die mongolische Umwelt gehen vom größten Wirtschaftszweig des Landes, dem Bergbau, aus. Sowohl Kohle als auch Erze werden häufig im Tagebau gewonnen, der mit massiven Eingriffen in Landschaft und Grundwasserhaushalt verbunden ist. Da für die Förderung von Rohstoffen überdies sehr viel Wasser benötigt wird, droht dem Land eine zunehmende Wasserknappheit.

Die zunehmende Überweidung hat in vielen Regionen zur Folge, dass der Boden auslaugt und schwer geschädigt wird. Etwa drei Viertel der Landesfläche sind bereits von Bodendegradation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) oder Desertifikation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) betroffen.

Die Steppen, Wüsten und Hochgebirge der Mongolei reagieren sehr sensibel auf klimatische Veränderungen. Der Klimawandel zeigt sich bereits durch einen Anstieg der Durchschnittstemperatur, Verschiebungen in den Niederschlagsmengen, häufigere Extremwetterereignisse, das Auftauen der Permafrostböden und durch vermehrte Steppen- und Waldbrände sowie Baumschäden aufgrund von Schädlingsbefall.

Die Regierung der Mongolei hat angekündigt, bis 2030 eine Milliarde Bäume zu pflanzen, um dem Klimawandel und der Wüstenbildung entgegenzuwirken („Billion Trees“-Bewegung). Seit 2020 reformiert sie mit Unterstützung des BMZ außerdem die Umweltgesetzgebung des Landes, darunter das Schutzgebiets- und das Forstgesetz.

Bislang sind rund 20 Prozent des Landes unter Schutz gestellt, bis 2030 soll der Anteil auf 30 Prozent steigen. Allerdings ist eine Überwachung dieses riesigen Territoriums extrem schwierig. Derzeit fehlt es den Schutzgebietsverwaltungen sowohl an finanziellen Mitteln als auch an Personal sowie fachlichen und technischen Fähigkeiten.


Deutsches Engagement

Um die einzigartige Natur der Mongolei zu erhalten und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern, müssen Naturschutzgebiete stärker gefördert und besser verwaltet werden.

Auf nationaler Ebene unterstützt Deutschland das Ministerium für Umwelt und Tourismus dabei, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Schutzgebiete zu verbessern. Unter anderem wird die finanzielle Selbstbestimmung der Gebietsverwaltungen gefördert, damit diese eigenständiger handeln können. Auf Basis des neuen Schutzgebietsgesetzes werden sie außerdem dabei unterstützt, Reformen in den Bereichen Waldschutz, Abfallmanagement und nachhaltiger Tourismus umzusetzen. Ausgewählte Schutzgebiete erhalten außerdem Unterstützung beim Erstellen von Management- und Businessplänen und bei der Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen.

Ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung lebt in den Randzonen der Naturschutzgebiete und ist von der Nutzung natürlicher Ressourcen abhängig. Durch die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten, zum Beispiel im umweltverträglichen Tourismus, wird der Übernutzung der Natur vorgebeugt und zugleich ein Beitrag zur Armutsbekämpfung im ländlichen Raum geleistet.

Begleitend vermitteln Medienkampagnen und Bildungsangebote der Bevölkerung, den Besucherinnen und Besuchern der Schutzgebiete sowie Fachleuten Wissen über den Wert der natürlichen Ressourcen und die Bedeutung biologischer Vielfalt.

Stand: 20.06.2024