Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Arbeitsplätze schaffen, Fachkräfte ausbilden
In Moldau ist etwa jeder vierte junge Mensch im Alter zwischen 15 und 34 Jahren weder erwerbstätig noch in einer Aus- oder Weiterbildung. Besonders betroffen sind Frauen und Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Gebiete. Auch ethnische Minderheiten und Menschen mit Behinderungen finden besonders schwer Zugang zum Arbeitsmarkt und haben daher ein hohes Armutsrisiko.
Gleichzeitig können viele Unternehmen offene Stellen nicht besetzen, weil sie keine qualifizierten Arbeitskräfte finden. Vor allem in den Wirtschaftsbereichen Informationstechnik, Bau und Energie sowie in der verarbeitenden Industrie, im Einzelhandel und in der öffentlichen Verwaltung ist der Personalbedarf groß.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt daher die moldauische Arbeitsagentur und ihre regionalen Niederlassungen dabei, Informationen zum Arbeitsmarkt und zum regionalen Beschäftigungsbedarf zu erheben. Basierend auf diesen Daten werden gemeinsam mit der privaten Wirtschaft zielgruppengerechte Beratungsangebote und Qualifizierungsmaßnahmen aufgesetzt. Es werden lokale Netzwerke aufgebaut und zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen eingebunden, zum Beispiel Jugendzentren.
Zudem unterstützt das BMZ den Aufbau eines dualen Ausbildungssystem, bei dem die Auszubildenden ihre beruflichen Kenntnisse gleichzeitig in Berufsschulen und Betrieben erlangen, um nach der Ausbildung schneller auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 2022 wurde ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Staatliche Stellen, Wirtschaftsunternehmen, Sozialpartner und Bildungseinrichtungen werden dabei unterstützt, ihre Fähigkeiten im Bereich der beruflichen Bildung zu erweitern und ihre Zusammenarbeit auszubauen.
Förderung von Unternehmen
Ausgehend von einem schwachen wirtschaftlichen Fundament trafen Moldau die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges, insbesondere die Energiekrise, entsprechend hart. Die moldauische Regierung möchte das Wirtschaftswachstum vor allem durch die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), eine bessere Ausrichtung der Ausbildung an Bedarfen der Unternehmen, die Modernisierung von Infrastruktur und den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft wieder ankurbeln.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt diese Bestrebungen, unter anderem beim Aufbau und bei der Kapitalisierung eines moldauischen Förderfonds für kleine und mittlere Unternehmen, durch die Stärkung von Moldau als Investitionsstandort aber auch durch die Förderung von Unternehmensgründungen.
Wirkungen des deutschen Engagements
- Mehr als 1.100 Personen haben seit 2022 mit Hilfe von Beschäftigungsförderung eine neue Arbeit aufgenommen. Davon sind rund 700 Frauen und 500 Jugendliche sowie 150 Angehörige benachteiligter Gruppen, zum Beispiel Menschen mit Behinderungen oder Roma.
- Mehr als 1.300 Personen schlossen seit 2023 erfolgreich langfristige duale Ausbildungsmaßnahmen ab, mit einer Beschäftigungsrate von fast 70 Prozent direkt nach Abschluss.
- Mehr als 60 Gesetze und Verordnungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und eine bessere Politikkoordinierung und Kohärenz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mit der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sowie strategische Politikdokumente im Einklang mit dem EU-Assoziierungsabkommen wurden mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit seit 2022 entwickelt oder geändert und erlassen.
Stand: 26.07.2024