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Wirtschaftliche Situation Fehlende Perspektiven für die Jugend
Der Regierung ist es jedoch bislang nicht ausreichend gelungen, staatliche Einnahmen aus der Nutzung dieser Ressourcen gezielt zur Armutsreduzierung einzusetzen, um die gesamte Bevölkerung am natürlichen Reichtum des Landes teilhaben zu lassen. Hier setzt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit an, indem sie den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Fisch- und Rohstoffsektor fördert.
Wachstum durch Rohstoffexport
Nach Wachstumsraten zwischen 4,8 und 6,3 Prozent in den Jahren 2017 bis 2019 ging das mauretanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 infolge der Corona-Pandemie um 0,9 Prozent zurück. 2022 nahm die Wirtschaftsleistung um 5,2 Prozent zu, für 2023 rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) mit einem BIP-Wachstum von 4,4 Prozent.
Die mauretanische Wirtschaft ist stark auf den Rohstoffexport ausgerichtet. Sie schafft nicht genügend Arbeitsplätze für die wachsende Bevölkerung; verarbeitendes Gewerbe ist kaum vorhanden. Die Deviseneinnahmen sind von den stark schwankenden Weltmarktpreisen für Rohstoffe abhängig.
Zukunftsmarkt „grüner“ Wasserstoff
Gemeinsam mit Senegal will Mauretanien ab Ende 2023 ein vor der Küste beider Länder liegendes Gasfeld ausbeuten und die Produktion von Flüssigerdgas starten.
Gleichzeitig plant das Land den Einstieg in die Herstellung von sogenanntem grünen Wasserstoff. Die Voraussetzungen sind gut: Das Land verfügt über große unbewohnte Flächen mit starker Sonneneinstrahlung und hohen Windgeschwindigkeiten. Die mauretanische Regierung hat ehrgeizige Ausbauziele für die Nutzung erneuerbarer Energien formuliert. Das BMZ unterstützt Mauretanien bei der Gewinnung von grünem Wasserstoff und den Vertragsverhandlungen mit den beteiligten Projektentwicklern und Konsortien.
Arbeitsplätze vor allem im informellen Sektor
Die Mehrheit der Bevölkerung betreibt Landwirtschaft zur Selbstversorgung oder arbeitet ohne jegliche soziale Absicherung im informellen Sektor.
Weite Teile Mauretaniens können nicht landwirtschaftlich genutzt werden, ein großer Teil der Nahrungsmittel muss eingeführt werden. Die wenigen verfügbaren Ackerflächen werden in vielen Fällen zu intensiv genutzt, immer mehr Böden verlieren dadurch ihre Fruchtbarkeit.
Vor allem jungen Menschen fehlt es an Perspektiven. Viele von ihnen leiden unter dem Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten und den sehr schlechten Bildungs- und Ausbildungsvoraussetzungen. Gleichzeitig fehlt es in allen Bereichen an qualifizierten Fachkräften. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich daher in diesen Bereichen.
Stand: 25.07.2023