Umweltsituation Wirtschaftswachstum auf Kosten der Natur
Der Bau von Wasserkraftwerken am Mekong hat außerdem zu Unstimmigkeiten mit den Nachbarstaaten Vietnam, Kambodscha und Thailand geführt. Die flussabwärts liegenden Länder befürchten Nachteile für ihre Fischerei und Landwirtschaft. Umweltschützer warnen vor unkalkulierbaren Risiken für das ökologische Gleichgewicht in der Region.
Im Rahmen eines Regionalvorhabens unterstützt Deutschland die von Vietnam, Laos, Kambodscha und Thailand gegründete Mekong River Commission dabei, gemeinsame Strategien und Leitlinien für die grenzüberschreitende Bewirtschaftung der Wasserressourcen und die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung eines gemeinsamen Frühwarnsystems für Hochwasser und Dürre.
Verlust von Böden und Wäldern
Die lange Zeit von der Regierung verfolgte Strategie, Land in Kapital umzuwandeln, nahm zahlreichen kleinbäuerlichen Familien die Existenzgrundlage und brachte erhebliche Umweltschäden mit sich. So führt zum Beispiel der umfangreiche Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln auf den – oft von ausländischen Investoren betriebenen – Plantagen zu einer massiven Degradierung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)der Böden.
Nach Angaben der FAO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sind in Laos von 2010 bis 2020 im Schnitt 34.500 Hektar Wald pro Jahr verloren gegangen. Hauptursachen waren illegaler Holzeinschlag, der Staudamm- und Straßenbau sowie die Anpflanzung von Gummibaum- und Bananenplantagen. Im aktuellen Entwicklungsplan (Externer Link) hat sich Laos das Ziel gesetzt, durch Wiederaufforstung den Waldbestand bis 2025 auf 70 Prozent zu erhöhen. Aktuell sind demnach 62 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt.
Politik des „grünen Wachstums“
Für die Entwicklung des Landes wird es entscheidend sein, wie gut es Laos gelingt, das wirtschaftliche Wachstum mit einer nachhaltigen Nutzung der Umweltressourcen in Einklang zu bringen und zugunsten der armen Bevölkerung auszugestalten. Das Land bekennt sich inzwischen zu einer Politik des „grünen Wachstums“. Es hat das Pariser Klimaabkommen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ratifiziert und ehrgeizige nationale Klimaschutzziele (NDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) definiert.
Stand: 15.02.2023