Der Fluss Mekong in Laos

Umweltsituation Wirtschaftswachstum auf Kosten der Natur

Laos befindet sich in einer Phase rapiden wirtschaftlichen Wandels. Großprojekte in Landwirtschaft, Bergbau und Wasserkraft sollen für stabiles Wachstum sorgen, haben jedoch tiefgreifende ökologische und soziale Folgen. Die Spannung zwischen ökonomischem Aufbruch, Naturzerstörung und der Suche nach nachhaltigen Strategien prägt die Diskussion um die Zukunft des südostasiatischen Binnenstaates.

Die laotische Regierung setzt seit Jahren auf den massiven Ausbau der Wasserkraft. Ein Großteil der erzeugten Elektrizität wird in die Nachbarstaaten Thailand, Vietnam und Kambodscha exportiert. Mit den Bauten von Staudämmen am Mekong wächst jedoch die Sorge um ökologische Schäden und geopolitische Spannungen.

Flussabwärts fürchten Thailand, Vietnam und Kambodscha um ihre Einnahmen aus Fischerei und Landwirtschaft. Umweltschützer weisen auf unkalkulierbare Risiken für das fragile Ökosystem des Mekong hin. Deutschland unterstützt im Rahmen eines Regionalprojekts die Mekong River Commission dabei, Leitlinien für die grenzüberschreitende Nutzung des Flusses zu entwickeln. Dazu gehört die Einrichtung eines gemeinsamen Frühwarnsystems für Hochwasser und Dürre.

Verlust von Böden und Wäldern

Die seit den 2000er-Jahren verfolgte Wachstumsstrategie „Land gegen Kapital“ hat den Weg für Investitionen in großflächige Plantagen geebnet, häufig durch ausländische Unternehmen betrieben. Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln beschädigt Böden dauerhaft, während kleinbäuerliche Familien ihre Lebensgrundlage verlieren. Zudem bedrohen illegaler Holzeinschlag, großflächige Plantagen und Infrastrukturprojekte die Wälder.

Die Regierung versucht mit digitalen Überwachungssystemen und Reformen, die Holzlieferketten transparenter zu machen und den Waldschutz zu stärken. Positiv zu vermerken ist auch ein durchaus professionelles Management von Schutzgebieten und Aufforstungsbemühungen. So wurde der Hin Nam No Nationalpark im Juli 2025 zur Liste der UNESCO Welterbe hinzugefügt. Trotz erster Fortschritte bleibt der Raubbau an der Natur eine drängende Herausforderung für Umwelt und die Lebensgrundlagen vieler Menschen.

Folgen des Klimawandels

Alljährliche Überschwemmungen zerstören Ernten, Straßen und Brücken. Die Regierung hat darauf mit einer Politik des „grünen Wachstums“ reagiert. Laos hat das Pariser Klimaabkommen ratifiziert und seine nationalen Klimaschutzziele verschärft.

Die nationale Klimawandelstrategie bis 2030 trat im Jahr 2023 in Kraft, ebenso wie eine umfassende Klimaschutzstrategie des Premierministers. Der Nationale Anpassungsplan (NAP), gemeinsam mit UN-Habitat entwickelt und über den Green Climate Fund finanziert, zielt auf verbessertes Katastrophenrisikomanagement in besiedelten Regionen.

Stand: 05.12.2025