Autofähre auf dem Mekong, Kambodscha

Wirtschaftliche Situation Stabiles Wachstum, Verlust an Biodiversität

Der Beitritt zu internationalen Organisationen wie der Vereinigung Südostasiatischer Länder (ASEAN (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), 1998) und der Welthandelsorganisation (WTO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), 2004) hat Kambodscha aus der wirtschaftlichen Isolation geholt. Das Land verzeichnete in den Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie wirtschaftliche Wachstumsraten von etwa sieben Prozent. Infolge der Pandemie ging die Wirtschaftsleistung 2020 um 3,1 Prozent zurück, konnte sich aber schon im Folgejahr wieder erholen (plus drei Prozent).

2022 stieg das Bruttoinlandsprodukt um 5,2 Prozent und auch für die nächsten Jahre erwartet die Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) steigendes Wachstum, allerdings noch nicht wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind die Landwirtschaft, die Textil- und Schuhproduktion, die Bauindustrie und die Tourismusbranche.

Seit Beginn der 1990er Jahre wandelt sich die Wirtschaftsstruktur: Die Landwirtschaft verliert an volkswirtschaftlicher Bedeutung, ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt beträgt nur noch 22 Prozent. Der Dienstleistungssektor macht hingegen ein Drittel der Wirtschaftsleistung aus, die Industrie fast 40 Prozent.


Massiver Verlust von Regenwald

Umweltschutz wird in der offiziellen Gesetzgebung zwar berücksichtigt, die Umsetzung der Vorgaben ist jedoch mangelhaft. So werden zum Beispiel Genehmigungen für Dammbauprojekte am Mekong sowie Konzessionen für großflächige Abholzung vergeben, ohne die teilweise gravierenden Schäden für die Umwelt hinreichend zu berücksichtigen. Ein weiteres Problem ist der illegale Einschlag und Handel mit Tropenhölzern, an dem auch einflussreiche Personen in Wirtschaft und Militär mitwirken.

2021 waren etwa 45 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt. Im Jahr 2000 waren es noch 61 Prozent.

Stand: 18.01.2024