Arbeiter in einer Baumwollentkernungsanlage in Ouagadougou

Wirtschaftliche Situation Starke Abhängigkeit von Gold und Baumwolle

Vor Ausbruch der Corona-Pandemie zählte Burkina Faso zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas, auch weil das Land Wirtschaftsreformen – unter anderem unterstützt im Rahmen des G20 Compact with Africa – voranbrachte.

Zwischen 2016 und 2019 lag das Wirtschaftswachstum zwischen 5,5 und 6,6 Prozent. 2020 ging es pandemiebedingt auf 1,9 Prozent zurück, 2021 war eine deutliche Erholung zu verzeichnen (plus 6,9 Prozent). Im politischen Krisenjahr 2022 stieg das Bruttoinlandsprodukt nur um 1,8 Prozent. Für 2024 und 2025 rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) wieder mit Wachstumsraten von mindestens sechs Prozent.

Die Corona-Pandemie hat deutlich aufgezeigt, dass die burkinische Volkswirtschaft nicht in der Lage ist, auftretende Krisen abzufedern. Die Wirtschaftsstruktur ist zu wenig diversifiziert. Hauptexportprodukte sind Gold und Baumwolle, dadurch ist das Land sehr stark von äußeren Faktoren wie Weltmarktpreisen, Lieferketten und klimatischen Bedingungen abhängig.

Die kritische Sicherheitslage, der geringe Bildungsstand und die schlecht ausgebaute Infrastruktur hemmen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Hinzu kommen geografische Standortnachteile: Da Burkina Faso keinen Zugang zum Meer hat, sind die Transportkosten für die Exportwirtschaft hoch.

Das Bevölkerungswachstum erschwert die Situation zusätzlich. Obwohl gutes Ackerland knapp ist, müssen immer mehr Menschen ernährt werden. Viele neu erschlossene Flächen werden nicht nachhaltig genutzt, sodass die Böden auf Dauer unbrauchbar werden. Bereits jetzt ist nach Schätzungen etwa ein Drittel der Landesfläche degradiert (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Gleichzeitig schöpft das Land vorhandene Potenziale zur Produktivitätssteigerung nicht aus. Den kleinbäuerlichen Betrieben fehlt der Zugang zu modernen Produktionsmethoden und angepassten Finanzdienstleistungen. Hier setzt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit an (siehe auch: Kernthema „Leben ohne Hunger – Transformation der Ernährungssysteme“).


Stand: 15.02.2024