Politische Situation Rückschlag nach demokratischem Neuanfang

27 Jahre lang, von 1987 bis 2014, wurde Burkina Faso von Präsident Blaise Compaoré regiert. Sein Versuch, sich durch eine Verfassungsänderung eine weitere Amtszeit zu sichern, löste 2014 heftige Proteste aus, sodass Compaoré schließlich vom Präsidentenamt zurücktrat.

Straßenverkehr in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso

Straßenverkehr in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso

Straßenverkehr in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso

In frei und fair verlaufenen Präsidentschaftswahlen siegte 2015 Roch Kaboré, 2020 wurde er im Amt bestätigt. Seine Regierung wurde im Januar 2022 durch einen Militärputsch gestürzt. Die eingesetzte Übergangsregierung einigte sich mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) auf einen Übergangsplan, der eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung bis Juli 2024 vorsieht.

Im Oktober 2022 putschten Teile des Militärs erneut. Sie begründeten den Sturz der Übergangsregierung mit der sich weiter verschlechternden Sicherheitslage im Land und sicherten zu, die Einigung mit ECOWAS weiter einzuhalten. Ende Januar 2024 trat Burkina Faso jedoch aus der Wirtschaftsgemeinschaft aus. Seither ist unklar, ob die Einigung weiterhin Bestand hat.

Seit 2015 wird Burkina Faso in steigendem Maße von terroristischen Anschlägen islamistischer Gruppierungen erschüttert. Die Terroristen nutzen gezielt die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der politischen und wirtschaftlichen Situation und ihr sinkendes Vertrauen in den Staat, um ihr Einflussgebiet auszuweiten und neue Anhänger zu gewinnen.

Besonders betroffen von den Angriffen und der daraus folgenden humanitären Krise sind die ländlichen Gebiete im Norden und Osten an der Grenze zu Mali und Niger – Länder, die ebenfalls stark unter islamistischem Terror leiden. Aber auch an den südlichen Grenzen zu Benin, Togo und Côte d‘Ivoire haben die Sicherheitsvorfälle in jüngster Zeit zugenommen.


Stand: 15.02.2024