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Biodiversität und Wald Wälder schützen und nachhaltig bewirtschaften
Trotz ihrer Bedeutung hält die Zerstörung der Wälder weltweit und besonders in den Tropen an: 2022 gingen insgesamt 4,1 Millionen Hektar besonders artenreicher Wälder in den Tropen verloren, ein Anstieg um zehn Prozent im Vergleich zu 2021. Fast 90 Prozent der globalen Waldzerstörung gehen auf die Ausweitung der Landwirtschaft zurück, zum Beispiel auf den Sojaanbau oder die Gewinnung von Palmöl.
Ohne Waldschutz sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) nicht erreichbar. Zugleich verstärken negative Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Hitze, Waldbrände, Stürme und Schädlingsbefall den Druck auf die Wälder zusätzlich und gefährden ihre Rolle als Kohlenstoffspeicher und Lebensraum.
Deutsches Engagement
Um die globale Waldzerstörung zu stoppen und umzukehren, müssen alle Akteure weltweit entschlossener handeln. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) beteiligt sich deshalb an der Glasgow Leaders Declaration on Forests and Land Use (Externer Link), einer Allianz von mehr als 140 Ländern, die zusammen mehr als 90 Prozent der globalen Waldfläche beherbergen, und weiteren Akteuren aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Diese haben sich bei den Klimaverhandlungen in Glasgow 2021 dazu verpflichtet, gemeinsam den Verlust von Naturwäldern bis 2030 zu beenden, 350 Millionen Hektar Wald wiederherzustellen und Agrarlieferketten entwaldungsfrei zu gestalten. Ergänzt wurde die Erklärung durch eine internationale Finanzierungszusage (Global Forest Finance Pledge, GFFP) über zwölf Milliarden US-Dollar für den Zeitraum von 2021 bis 2025.
Bei den Klimaverhandlungen im November 2022 lancierten 26 Länder und die EU die Forest & Climate Leaders‘ Partnership (Externer Link) (FCLP) und das BMZ verdoppelte den deutschen Anteil am GFFP von einer Milliarde auf zwei Milliarden Euro. Inzwischen hat die FCLP 33 Mitglieder (Stand: Juli 2024), die sich verpflichten, bei der Umsetzung ihrer Klimaziele mit gutem Beispiel voranzugehen, den Waldverlust zu stoppen, wiederaufzuforsten und eine nachhaltige Landnutzung zu fördern. Obwohl es sich um eine von Regierungen geführte Initiative handelt, zielt die FCLP darauf ab, eng mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten.
Schwerpunkte Amazonas, Kongobecken und Südostasien
Die politische Grundlage für das Engagement des BMZ bilden das Pariser Klimaabkommen und der Globale Biodiversitätsrahmen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Eine zentrale Rolle spielen außerdem internationale Regeln für den Handel sowie den Privat- und Finanzsektor, etwa für entwaldungsfreie Lieferketten.
Für den Schutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und die Wiederherstellung von Wäldern setzt sich das BMZ schon seit Langem ein. Aktuell fördert das BMZ waldrelevante Vorhaben in mehr als 40 Ländern (Stand: Mai 2024). Regionale Schwerpunkte der Förderung liegen in den größten zusammenhängenden Tropenwaldregionen: dem Amazonas-Tiefland, dem Kongobecken und den Wäldern Südostasiens.
Inhaltliche Schwerpunkte sind die nachhaltige Waldwirtschaft, die Beratung von Forstministerien, die Wiederherstellung von Waldökosystemen, der Walderhalt für Klimaschutz, der Mangrovenschutz und die Unterstützung beim Management von Waldschutzgebieten.
Stand: 31.07.2024