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Zehn Jahre Bündnis für nachhaltige Textilien Konkrete Fortschritte für Lieferketten ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Das Textilbündnis hat in den vergangenen Jahren sichtbare Fortschritte ermöglicht, sogar über die Textilindustrie hinaus. Das deutsche und europäische Lieferkettengesetz gibt es auch deshalb, weil das Textilbündnis zeigen konnte: Es geht. Mitglieder des Bündnisses haben die Lösungen erprobt, von denen andere lernen können. Die tragfähigsten Lösungen entstehen dann, wenn jene daran mitwirken, die die Arbeitsbedingungen vor Ort am besten kennen: die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Gewerkschaften und die lokale Zivilgesellschaft.“
Als Multi-Stakeholder-Initiative vereint das Textilbündnis 120 Mitglieder aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Bundesregierung. Die Mitgliedsunternehmen decken derzeit rund 45 Prozent des deutschen Textileinzelhandelsmarktes ab. Zudem kooperiert das Bündnis mit europäischen und internationalen Initiativen sowie Gewerkschaften und Standardorganisationen.
Die Mitglieder des Textilbündnisses setzen gemeinsam Projekte und Initiativen in Partnerländern um. Damit dient das Bündnis als Reallabor, in dem getestet wird, was bereits möglich ist und wo Herausforderungen liegen. Es zeigt auf diesem Wege Handlungsbedarf und Lösungsansätze gegenüber der Politik auf.
So war die Arbeit des Bündnisses auch ein Wegbereiter für das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Deutschland sowie weiterer gesetzlicher Richtlinien in der EU.
Die Erfolge des BNTs in Zahlen und Fakten
Seit dem vergangenen Jahr veröffentlicht das Textilbündnis eine Lieferantenliste von knapp 8.000 Produktionsstätten weltweit auf dem Open Supply Hub (Externer Link). Dies erhöht die Transparenz in der globalen Textilindustrie erheblich.
2022 hat sich das Textilbündnis neu ausgerichtet, um in Bündnisinitiativen noch enger zusammenzuarbeiten und sich stärker in den Produktionsländern zu engagieren:
- Über 800 Zulieferbetriebe in den Produktionsländern wurden durch Bündnisinitiativen dabei unterstützt, ihre Arbeits- und Produktionsbedingungen zu verbessern.
- Mehr als 160.000 Arbeiter*innen in Zulieferbetrieben haben einen besseren Zugang zu Abhilfe durch die Einführung von Beschwerdemechanismen.
- Darüber hinaus wurden mehr als 84.000 Arbeiter*innen in Zulieferbetrieben sowie landwirtschaftlichen Betrieben geschult und 12.000 Kleinbäuerinnen und -bauern bei der Umstellung auf Bio-Baumwolle unterstützt.
- Insgesamt 160 giftige Chemikalien wurden aus der Produktion verbannt.