Weltgesundheitsgipfel in Berlin BMZ startet Initiative gegen vernachlässigte Krankheiten bei Frauen

Pressemitteilung vom 13. Oktober 2024 | Entwicklungsministerin Svenja Schulze stellt heute auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin die Initiative „Invest in Women, Invest in Health“ vor. Ihr Ziel ist die Eindämmung der weiblichen Genitalbilharziose (FGS). An dieser parasitären und bisher vernachlässigten Tropenkrankheit leiden mehr als 50 Millionen Frauen und Mädchen, vor allem in Ländern Subsahara-Afrikas. Der Gipfel thematisiert neben der Verbesserung der Gesundheit von Frauen und Mädchen auch die weltweite Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen und die Eindämmung der aktuellen Ausbrüche von Mpox und Marburg-Virus in Ostafrika. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und Nutzen und Risiken von künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich werden diskutiert.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Jede Frau hat das Recht, selbst über ihren Körper zu bestimmen. Aber es gibt immer noch viel zu viele Frauen auf der Welt, denen dieses Recht verwehrt bleibt. Zum Beispiel, weil sie an einer Krankheit leiden, die weder diagnostiziert noch behandelt wird, und die sie unfruchtbar macht. Frauen leiden häufiger als Männer an solchen vernachlässigten Krankheiten. Das liegt auch daran, dass Krankheiten, die eher Frauen betreffen, stärker vernachlässigt werden. Das ist eine Ungerechtigkeit, die Millionen Frauen betrifft. Gemeinsam mit vielen Partnerinnen starten wir deshalb heute eine Initiative, die sich für die Gesundheit von Frauen und Mädchen einsetzt.“

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Ausgewachsene Erreger der Schistosomiasis in einer Schale

Ministerin Schulze wird die Initiative „From Neglect to Action: Invest in Women, Invest in Health“ gemeinsam mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Dr. Tedros Ghebreyesus, der malawischen Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda sowie der Direktorin des UN-Weltbevölkerungsfonds Dr. Natalia Kanem vorstellen. Die Initiative ergänzt das Engagement des BMZ für vernachlässigte Tropenkrankheiten sowie für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Die weibliche Genitalbilharziose kann unbehandelt schwerwiegende Langzeitfolgen haben, darunter chronische Entzündungen, Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und ein erhöhtes Risiko für Aids. Für die betroffenen Frauen und Mädchen stellt sie häufig eine zusätzliche Hürde dar, aktiv an Bildungsangeboten und am Arbeitsmarkt teilzunehmen.

Sowohl in der Gesellschaft als auch bei medizinischem Fachpersonal mangelt es an Wissen und Aufklärung über FGS. Frauen werden häufig nicht oder falsch mit sexuell übertragbarer Infektion diagnostiziert. Dies kann zusätzlich zu Stigmatisierung und Gewalt gegen die Frauen führen. Die BMZ-Initiative zielt daher auf Aufklärung und die Diagnose und Behandlung ab. Pilotland der Initiative ist Malawi. Die Krankheit ist eine Form der Bilharziose, die durch Parasiten in verseuchtem Wasser verursacht wird, und lässt sich relativ einfach behandeln.

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Logo: World Health Summit

Die Globale Gesundheit steht auch wegen Krankheitsausbrüchen wie MPox auf dem afrikanischen Kontinent und Polio in Gaza vor großen Herausforderungen. Spätestens mit Corona ist deutlich geworden, dass Krankheiten und Viren nicht an Landesgrenzen halt machen und daher nur global und gemeinsam bekämpft werden können. Der Weltgesundheitsgipfel hat deshalb auch zum Ziel, Menschen aus Politik, Medizin, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen, damit vertrauensvoll und partnerschaftlich an Lösungen gearbeitet werden kann. Nur so wird es möglich sein, „Gesundheit und Wohlergehen“, eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Weltgemeinschaft, zu erreichen.


Der World Health Summit kann auf YouTube (Externer Link) verfolgt werden:

13.10.2024, 11:00 bis 12:30 Uhr: „From Molecules to Markets: How Impact Investments in Global Health Innovations Mobilize Funding to Save Lives (Externer Link)“, mit Staatssekretär Jochen Flasbarth.

13.10.2024, 14:00 bis 15:30 Uhr: „Seeing the unseen: Addressing the mental health burden in and after crises (Externer Link)“, mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Niels Annen.

13.10.2024, 16:00 bis 17:30 Uhr: „Gavi and the Global Fund: Accelerating Impact towards SDG 3 (Externer Link)“, mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Niels Annen.

14.10.2024, 11:00 bis 12:30 Uhr: „Investing in Women's Health - Driving Global Development. Championing a Women-Centric Future in Commemoration of 30 Years of the ICPD Agenda (Externer Link)“; inklusive Launch der Initiative „From Neglect to Action: Invest in Women, Invest in Health“, mit Teilnahme der Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.

15.10.2024, 09:00 bis 10:30 Uhr: „Climate and health financing: Pathways to resilience (Externer Link)“, mit Teilnahme von Abteilungsleiter Dirk Meyer.

15.10.2024, 16:00 bis 17:30 Uhr: „Global Health 2050: The Lancet Commission on Investing in Health 3.0 (Externer Link)“, mit einer Eröffnung durch BMZ-Abteilungsleiterin Dr. Ariane Hildebrand.