Ukraine-Konferenz in Leipzig Kommunale Partnerschaften für den Wiederaufbau
Entwicklungsministerin Schulze: „Die ukrainischen Kommunen haben auf die Schrecken des Krieges mit Engagement, Kooperation und Kreativität reagiert. Deutsche und europäische Städte und Gemeinden haben sie dabei unterstützt, ganz konkret mit Verbandszeug, Generatoren oder Feuerwehrautos. Mit dieser Konferenz gehen wir jetzt den nächsten Schritt und nehmen den Wiederaufbau in den Blick. Kommunen werden beim Wiederaufbau der Ukraine eine entscheidende Rolle spielen. Als Entwicklungsministerium helfen wir den Kommunen, sich noch besser gegenseitig helfen zu können. Die Zahl der kommunalen Partnerschaften zwischen Deutschland und der Ukraine ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs enorm gewachsen. Das ist ein ermutigendes Zeichen der Solidarität.“
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Burkhard Jung: „Die Konferenz lässt die vielfältigen Beziehungen, die deutsche Städte mit ukrainischen Kommunen pflegen, lebendig werden. In beeindruckender Weise wird deutlich, welch‘ großen Stellenwert diese gewachsenen Netzwerke haben. Gerade in Krisenzeiten, das zeigt unsere Städtepartnerschaft mit Kyjiw, bringen sie die Menschen zueinander, leisten ganz konkrete Unterstützung und zeigen die so wichtige Solidarität. So macht Städtediplomatie viele Themen der Außenpolitik greifbarer und konkreter.“
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat sich die Anzahl an Partnerschaften von Städten, Gemeinden und Landkreisen zwischen Deutschland und der Ukraine auf 184 verdoppelt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben im Oktober 2022 die Schirmherrschaft über das vom Entwicklungsministerium (BMZ) unterstützte kommunale Partnerschaftsnetzwerk übernommen. Diese Partnerschaften bauen eine direkte Brücke: zur Verständigung, zur Solidarität und für eine unkomplizierte Selbsthilfe, vielfach Hand in Hand auch mit weiteren Partnerstädten aus Polen oder Frankreich.
Deutsche Kommunen haben für ihre Partner in der Ukraine seit Kriegsbeginn Beeindruckendes geleistet und insgesamt mehr als 40 Millionen Euro als Geldleistungen und in Form von Spenden bereitgestellt. Das BMZ fördert diese Arbeit über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) sowie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Über die Koordinierungsstelle der SKEW können Kommunen Beratung zu Hilfsleistungen, Transportfragen, Fördermitteln und Austausch mit anderen Kommunen erhalten. Finanziell hat das BMZ seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine bereits rund 26 Millionen Euro für kommunale Partnerschaften zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mittel werden beispielsweise Kommunen und kommunale Unternehmen dabei unterstützt, Hilfsgüter wie Generatoren zu beschaffen und zu liefern oder ukrainische Wasserwerke zu beraten und mit Spezialgeräten auszustatten. Ministerin Schulze sagte nun weitere 15 Millionen Euro zu, die vor allem in die Partnerschaften zwischen kommunalen Kliniken fließen sollen, etwa in Fortbildungen oder dringend benötigte medizinische Geräte für ukrainische Krankenhäuser. Zudem wird das BMZ neue Partnerschaften zwischen deutschen Bundesländern und ukrainischen Regionen unterstützen.
Auch die internationale Wiederaufbaukonferenz, die Deutschland als Gastgeberland gemeinsam mit der Ukraine Anfang Juni 2024 ausrichtet, wird die Rolle von Kommunen beim Wiederaufbauprozess besonders berücksichtigen.