Ukraine Recovery Conference Start der internationalen „Skills Alliance for Ukraine“: Mehr als 180.000 neue Fachkräfte für den Wiederaufbau der Ukraine
Vor allem junge Menschen sind infolge des Krieges mit Unsicherheiten über ihre Zukunft konfrontiert. Unterbrochene Lern- oder Ausbildungsmöglichkeiten können lebenslange Folgen für eine ganze Generation haben. Die Folge ist ein massiver Fachkräftemangel in der Ukraine, vor allem in Schlüsselbereichen, die für den Wiederaufbau dringend benötigt werden, wie Bauwesen, Verkehr, IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen und Weichen zu stellen, damit die Ukraine über die benötigten Fachkräfte verfügt, haben heute mehr als 50 Länder, internationale Organisationen, die Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin vereinbart, in den nächsten drei Jahren gemeinsam mehr als 180.000 Ukrainerinnen und Ukrainer aus- oder fortzubilden und beim Wiederaufbau ihres Landes zu unterstützen. Die Mitglieder der Fachkräfte-Allianz für den Wiederaufbau werden insgesamt über 700 Millionen Euro bereitstellen.
Die Initiative richtet sich vor allem an junge Menschen, Binnenvertriebene und Frauen. Wenn diese Bevölkerungsgruppen jetzt gezielt ausgebildet werden, können sie die Stützen des Wiederaufbaus der Ukraine sein. Gerade Frauen erlernen neue Berufe und übernehmen zusätzliche Aufgaben, wenn viele Männer an der Front sind. Die Allianz richtet sich in erster Linie an Menschen in der Ukraine, aber auch an Schutzsuchende im Ausland. Durch Schulungen in Bereichen, die für den Wiederaufbau der Ukraine wichtig sind, und durch die gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen werden Ukrainerinnen und Ukrainer, die in ihr Heimatland zurückkehren, leichter Arbeit finden.
Die Fachkräfte-Allianz bringt verschiedene Initiativen zusammen und stärkt die effektive Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Mitgliedern der Allianz. Ein Beispiel ist die Initiative Skills4Recovery, die von der Europäischen Union, Deutschland, Estland und Polen kofinanziert wird. Sie verbessert die Ausbildung von Binnenvertriebenen, Jugendlichen und Veteranen und legt dabei den Schwerpunkt auf wichtige Branchen wie Bau, Logistik, Landwirtschaft, Dienstleistungen und Fertigung.
Internationale und ukrainische Unternehmen sind wichtige Partner in dieser Skills Alliance, da sie die Arbeitskräfte beschäftigen, die die wirtschaftliche Erholung der Ukraine vorantreiben werden. Viele von ihnen bilden bereits ukrainische Arbeitskräfte aus, wie zum Beispiel Google und Scania.
Die erste stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin der Ukraine, Yuliia Svyrydenko: „Obwohl Russland den Krieg fortsetzt, arbeiten wir bereits am Wiederaufbau der Ukraine. Eine der größten Herausforderungen auf diesem Weg ist die strukturelle Arbeitslosigkeit, das heißt der Mangel an Arbeitskräften in bestimmten Berufen, obwohl es auf dem Markt viele Arbeitssuchende gibt. Dies macht sich besonders in Berufen bemerkbar, die bisher von Männern dominiert wurden: Bauwesen, Transport und Logistik, Bergbau und Energie. Insgesamt sind wir uns darüber im Klaren, dass der Aufschwung viele Spezialisten in verschiedenen Bereichen erfordern wird. Um die Ukrainer mit den für den Wiederaufbau erforderlichen Fähigkeiten auszustatten, haben wir die Fachkräfte-Allianz gestartet. Diese Initiative zielt darauf ab, Bedingungen zu schaffen, unter denen Ukrainer neue Qualifikationen erwerben können. Die Allianz wird dazu beitragen, den Bedarf an Arbeitskräften in der Ukraine zu decken und die wirtschaftliche Erholung des Landes zu beschleunigen. Die 'Skills Alliance' wird die Beschäftigungsaussichten für ukrainische Jugendliche, Binnenvertriebene und Veteranen verbessern und die Voraussetzungen für die Rückkehr von Ukrainern aus dem Ausland schaffen.“
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Jeden Tag zerstört Russland in seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine Gebäude, Krankenhäuser und Stromleitungen. Es zielt auf das tägliche Leben aller Ukrainerinnen und Ukrainer. Um zu überleben, muss die Ukraine wiederaufbauen, was zerstört wurde. Und dafür braucht die Ukraine qualifizierte Arbeitskräfte: Elektrikerinnen, Ingenieure und Architektinnen, aber auch Ärzte und Psychologinnen. Aus diesem Grund starten wir heute die Fachkräfte-Allianz für die Ukraine. Auf diese Weise leisten wir der Ukraine wichtige Unterstützung in Kriegszeiten und beim Wiederaufbau. Egal, wie oft Russland Stromleitungen, Krankenhäuser oder Gebäude zerstört, die Ukrainer werden das Wissen und die Fähigkeiten haben, sie wiederaufzubauen.“
Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung: „Die Europäische Union steht der Ukraine in diesen schwierigen Zeiten zur Seite, um der russischen Aggression zu widerstehen und das Land wieder aufzubauen und zu modernisieren. Wir arbeiten bei diesen Bemühungen mit wichtigen internationalen Partnern zusammen und setzen unsere Unterstützungsinstrumente ein, um öffentliche und private Investitionen in großem Umfang zu mobilisieren und so die Wirkung unserer Hilfe zu verstärken. Wir hoffen, dass die heute gestarteten Initiativen zum zukunftsgerichteten Wiederaufbau und der Integration der Ukraine in die Europäische Union beitragen werden.“
Partner der Fachkräfte-Allianz für die Ukraine (Skills Alliance for Ukraine)
Länder und EU:
1. Belgien
2. Estland
3. EU
4. Frankreich
5. Deutschland
6. Großbritannien
7. Italien
8. Japan
9. Lettland
10. Litauen
11. Niederlande
12. Norwegen
13. Polen
14. Republik Korea
15. Schweden
16. Schweiz
17. United States Agency for International Development (USAID)
18. Ukraine
Internationale Finanzinstitutionen und internationale Organisationen:
19. Council of Europe Development Bank (CEB)
20. European Bank for Reconstruction and Development (EBRD)
21. European Investment Bank (EIB)
22. The World Bank Group
23. International Labour Organization (ILO)
24. International Organization for Migration Ukraine (IOM Ukraine)
25. Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)
26. United Nations International Children's Emergency Fund (UNICEF)
27. United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR)
Privater Sektor/Unternehmen:
28. Abt Global
29. Bayer
30. Google
31. PricewaterhouseCoopers (PWC)
32. Scania
Nichtstaatliche Akteure:
33. Adventist Development and Relief Agency (ADRA)
34. Allianz Ukrainischer Organisationen
35. Beredskapslyftet Skill Shift Initiative
36. Care International
37. Center for Economic Strategy
38. CRISP
39. Cormack Consulting Group
40. Deutscher Volkshochschulverband
41. Education Exchange Support Foundation Lithuania
42. European Academy of Diplomacy
43. FHI 360
44. Finnish National Agency for Education (EDUFI)
45. GIZ
46. Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa
47. Hoffnungszeichen Sign of Hope e.V.
48. Help e.V. – Hilfe zur Selbsthilfe
49. Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa
50. KfW
51. Open Platform e.V.
52. Norad
53. Promprylad Foundation
54. Solidarity Fund Poland
55. SOS Kinderdörfer weltweit
56. Leaders of Change Foundation
57. Tent Partnership for Refugees