Energiewende-Konferenz in Indien Schulze: Vom indischen Erneuerbaren-Boom profitieren Indien, Deutschland und letztlich die ganze Welt

Entwicklungsministerin reist mit Wirtschaftsdelegation zu Energiewende-Konferenz nach Indien

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Motorrad-Taxis stehen in zwei langen Reihen nebeneinander auf einer Straße in Delhi, Indien.

Pressemitteilung vom 15. September 2024 | Entwicklungsministerin Svenja Schulze bricht heute zu einer dreitägigen Reise nach Gujarat in Westindien auf. Dort wird sie Deutschland als Gastland auf einer Investoren-Konferenz für erneuerbare Energien vertreten. Erwartet werden rund 10.000 Teilnehmende. Schulze wird begleitet von einer Wirtschaftsdelegation, die aus rund 20 Vertreterinnen und Vertretern aus der Erneuerbare-Energien-Branche besteht. Im Rahmen der Konferenz wird Schulze mit der indischen Regierung eine engere Kooperation beim Ausbau erneuerbarer Energien besprechen. Indien ist ein Schlüsselland für die globale Energiewende und will weltweit zum zweitgrößten Solarproduzenten aufsteigen.

Entwicklungsministerin Schulze: „Die deutsch-indische Zusammenarbeit bei der Energiewende ist eine Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten. Das bevölkerungsreichste Land der Welt steht vor einem Boom der erneuerbaren Energien und will nach China der zweitgrößte Produzent von Solaranlagen werden. Das ist in erster Linie gut für Indien selbst, das sich so günstig mit regenerativer Energie versorgen, Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und zu sauberer Luft und einem stabileren Klima beitragen kann. Auch Deutschland profitiert von diesem Boom: Deutsche Unternehmen investieren in Indien, Verbände arbeiten an einem Fachkräfte-Austausch und deutsche Importeure bekommen mittelfristig endlich Alternativen zu Solaranlagen aus China. Letztlich gewinnt aber die ganze Welt, wenn in Indien die Energiewende gelingt: Denn der Klimawandel lässt sich nur aufhalten, wenn mehr und mehr der 1,4 Milliarden Menschen in Indien ihren Strom aus Wind und Sonne beziehen.“

Deutschland und Indien verbindet eine strategische Partnerschaft für grüne und nachhaltige Entwicklung, die Premierminister Narendra Modi und Bundeskanzler Olaf Scholz 2022 vereinbart haben. Im Rahmen dieser Kooperation ist auch die Idee für die Erneuerbare-Energien-Investitionskonferenz RE-INVEST (Externer Link) entstanden, bei der Deutschland Gastland ist. Die vom indischen Ministerium für erneuerbare Energien organisierte „RE-INVEST“ ist eine Fachmesse und gleichzeitig eine fachspezifische Konferenz mit hochrangiger Beteiligung auf unternehmerischer und politischer Ebene. Der indische Premierminister Modi wird die Konferenz am Montagvormittag eröffnen. Erwartet werden rund 10.000 Teilnehmende mit einem Schwerpunkt auf Wirtschaftsvertretern. Die deutsche Wirtschaftsdelegation umfasst 20 kleinere und mittlere deutsche Unternehmen sowie Verbände aus der Erneuerbare-Energien-Branche.

Ministerin Schulze wird sich auf der Konferenz mit dem indischen Minister für erneuerbare Energien Shri Pralhad Joshi treffen und gemeinsam die „India-Germany Platform for Investments in Renewable Energy Worldwide“ starten. Deren Ziel ist es, deutsche und indische Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien zusammenzubringen und Investitionen in die globale Energiewende zu generieren. Heute gibt es in Indien und Deutschland ähnlich viele Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien. Künftig ist damit zu rechnen, dass Indien sein Ausbautempo massiv erhöhen wird. Der größte Solarpark der Welt wird etwa in Gujarat gebaut. Auch deshalb betrachten deutsche Unternehmen Indien zunehmend als Fokusland für Investitionen in Asien. Schon jetzt sind mehr als 2.000 deutsche Unternehmen in Indien ansässig. Rund 200 deutsche Unternehmen aus dem Energiesektor unterhalten Handelsbeziehungen mit Indien, 50 haben Produktionsstätten oder Tochtergesellschaften in Indien gegründet.

Das indische Engagement ist auch für die deutsche Energiesicherheit relevant. Das Land will weltweit zweitgrößter Produzent von Solaranlagen werden und positioniert sich hierbei auch im globalen Wettbewerb mit China. Deutschland und die Welt profitieren davon, wenn es mehr Anbieter auf dem Markt gibt und die Energieversorgung nicht von einzelnen Ländern abhängig ist.

Die deutsch-indische Nachhaltigkeits-Kooperation umfasst Projekte im Umfang von rund einer Milliarde Euro im Jahr, die zu über 90 Prozent als Kredite vergeben werden, die die KfW Entwicklungsbank am Kapitalmarkt aufnimmt und die Indien verzinst zurückzahlt. In welche Bereiche Indien genau investieren wird, wird im Rahmen von Regierungsverhandlungen vereinbart, die im Anschluss an die Konferenz stattfinden werden. Indien hat selbst ein massives Interesse an Klimaschutz, da es vermehrt unter Hitzewellen mit über 50 Grad Celsius leidet.

Schulze: „Das deutsche Entwicklungsministerium hat in Indien schon seit vielen Jahren den Markt für erneuerbare Energien mit aufgebaut und für bessere Investitionsbedingungen gesorgt. Deutsche Unternehmen haben von diesem guten Ruf und diesen Investitionen profitiert und tun es auch weiterhin. Das zeigt auch das große Interesse der deutschen Wirtschaft an dieser Konferenz.“