Reise Parlamentarischer Staatssekretär Annen besucht Äthiopien: Erstes Treffen mit neuer AU-Kommission

Pressemitteilung vom 11. April 2025 | Der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen, ist zu einer zweitägigen Reise nach Äthiopien aufgebrochen. In Addis Abeba, Äthiopiens Hauptstadt und zugleich Sitz der Afrikanischen Union (AU), wird sich Annen als erster hochrangiger Repräsentant der Bundesregierung mit dem neuen Vorsitzenden der AU-Kommission, Mahmoud Ali Youssouf, und weiteren Mitgliedern der neu gewählten AU-Kommission über die Zukunft der Beziehungen zwischen AU und EU und zwischen AU und Deutschland austauschen. Youssouf, früher Außenminister Djiboutis, will die AU in der Konfliktprävention und -bewältigung schlagkräftiger machen, den afrikanischen Binnenmarkt weiter ausbauen, um Wachstum und Jobs zu schaffen, und die Rolle der AU als neues G20-Mitglied stärken. Ein weiterer Schwerpunkt der Reise ist das Thema Flucht und Vertreibung, von dem die Region Ostafrika besonders betroffen ist. So stellt die Integration von Binnenflüchtlingen und die Aufnahme von Menschen aus benachbarten Konfliktgebieten, vor allem aus Sudan, Südsudan und Somalia, Äthiopien vor große Herausforderungen.

Annen: „In meinen Gesprächen mit der neuen AU-Kommission und dem äthiopischen Außenminister wird es vor allem um Wege gehen, wie Wachstum angekurbelt und zugleich der soziale Zusammenhalt gestärkt werden kann. In weltpolitisch herausfordernden Zeiten, die den afrikanischen Kontinent durch den Rückzug von USAID und die Erhöhung der US-Zölle besonders treffen, steht die AU vor der Aufgabe, durch gemeinsame Initiativen gegenzusteuern. Die neue AU-Kommission hat diese Herausforderung angenommen. Das verdient unsere volle Unterstützung. Mehr innerafrikanischer Handel durch die neue Afrikanische Freihandelszone kann ein wichtiger Teil dieser Antwort sein.“

Logo der Afrikanischen Union

Neben dem Treffen mit dem neuen AU-Kommissionspräsidenten wird sich Annen mit der neuen AU-Kommissarin für Gesundheit und Humanitäre Angelegenheiten, Amma Twum-Amoah, und dem AU-Kommissar für Politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit, Bankole Adeoye, über die Bekämpfung von Epidemien, den Wert von beruflicher Bildung und Friedenssicherung austauschen.

Bei einem Treffen mit Parfait Onanga-Anyanga, UN-Sonderbeauftragter für die AU und Leiter des Verbindungsbüros der Vereinten Nationen zur Afrikanischen Union, wird es um die Folgen des weitgehenden Rückzugs von USAID gehen. Äthiopien ist eines der am stärksten betroffenen Länder des Kontinents.

Geplant sind auch Gespräche mit der äthiopischen Regierung. Mit dem äthiopischen Außenminister Gedion Timotheos wird Annen über die Fluchtbewegungen sprechen, die innerhalb Äthiopiens vor allem Folge des Bürgerkriegs in Tigray sind, aber auch von den Krisen in den Nachbarländern am Horn von Afrika ausgelöst wurden.

Stadtansicht von Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien

Bei einem Besuch des Tegbare-id Polytechnic College in Addis Abeba wird sich Annen zudem über konkrete Möglichkeiten informieren, wie die wirtschaftliche Lage von Vertriebenen und Einheimischen verbessert werden kann. Dort werden mit Unterstützung des BMZ sowohl junge Flüchtlinge als auch junge Einheimische zu Handwerker*innen und Techniker*innen ausgebildet. Diese neue Qualifikation kann Türöffner sein zum Arbeitsmarkt – eine neue Chance, die auch Verteilungskonflikte vor Ort sowie den Druck zu weiterer Migration mindern kann.