Indien-Reise Neue Metrolinie in Indien hat auch mit Deutschland zu tun

Umweltschonendes Transportmittel in 9-Millionen-Metropole Ahmedabad eröffnet

Pressemitteilung vom 16. September 2024 | Der indische Premierminister Narendra Modi hat heute am Rande der Investorenkonferenz für erneuerbare Energien „Re-Invest (Externer Link)“ eine neue Metrolinie eingeweiht, die die westindische Metropole Ahmedabad mit der Regionalhauptstadt Gandhinagar verbindet. Entwicklungsministerin Svenja Schulze, die Deutschland als Gastland bei der Konferenz vertritt, hatte sich kurz vorher mit Modi getroffen. Die Metro bietet den Menschen der 9-Millionen-Einwohner-Metropolregion einen umweltfreundlichen und sicheren Verkehrsweg. Ein Teil des 600-Millionen-Euro-Projekts wurde durch einen Kredit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit finanziert (weitere Informationen dazu siehe unten (Externer Link)). Siemens erhielt einen Auftrag für die Elektrifizierung.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze beim Besuch einer Metrostation in der westindischen Metropole Ahmedabad
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze beim Besuch einer Metrostation in der westindischen Metropole Ahmedabad

Entwicklungsministerin Schulze: „Indiens Städte wachsen wie wenige sonst auf der Welt. Würden sie dabei nur auf Pkw setzen, hätten sie bald ein noch unerträglicheres Stau- und Smogproblem – und die ganze Welt ein noch größeres Klimaproblem. Darum ist es gut, dass Ahmedabad auf die umweltfreundliche Metro setzt. Dieses Beispiel deutsch-indischer Zusammenarbeit ist gut für die Umwelt und die Menschen in Indien. Aber auch Deutschland profitiert davon. Denn unser Wohlstand beruht darauf, dass auch andere Länder in Infrastruktur investieren und dabei Technologien 'made in Germany' nutzen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist hier ein erfolgreicher Wegbereiter für Wirtschaftskooperation und nachhaltige Entwicklung. Dieses Engagement ist eine Investition, die sich rechnet – für Indien, für Deutschland und für die Welt.“

Ahmedabad, eine der größten Städte Indiens, wächst rasant. Viele Bewohner arbeiten in Gandhinagar, der nahe gelegenen Verwaltungshauptstadt des Bundesstaates Gujarat, wo unter anderem ein neuer Technologiehub entstanden ist. Dadurch pendeln immer mehr Menschen zwischen diesen beiden Städten. Die derzeitige öffentliche Verkehrsinfrastruktur in diesem Ballungsraum mit mehr als neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern kann damit nur schwer Schritt halten. Das führt zu Staus, extremen Smog und Verkehrstoten.

Die neue Ahmedabad-Gandhinagar-Metrolinie bietet nun einen klimafreundlichen und sicheren Transportweg zwischen den beiden Städten. Es wird mit einer anfänglichen Auslastung von 120.000 Passagieren pro Tag gerechnet, die sich Berechnungen zufolge bis in den nächsten 30 Jahren auf 330.000 Passagieren pro Tag erhöhen wird. Von der neuen Metrolinie profitieren auch Pendler aus ärmeren Stadtteilen, die sich häufig kein Auto leisten können, sowie Frauen, denen nun eine sichere Transportmöglichkeit zur Verfügung steht. Durch die Nutzung der Metrolinie wird eine jährliche Einsparung von 50.000 Tonnen CO₂ erwartet.

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Motorrad-Taxis stehen in zwei langen Reihen nebeneinander auf einer Straße in Delhi, Indien.

Die Metrolinie ist ein Ergebnis der deutsch-indischen Zusammenarbeit. Im Rahmen dieser Kooperation hat das BMZ über die KfW-Entwicklungsbank Indien einen günstigen Kredit über 100 Millionen Euro für die Finanzierung der Metrolinie zur Verfügung gestellt. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf 611 Millionen Euro. An dem Bau der Metrolinie war mit Siemens, das die Elektrifizierungstechnik lieferte, auch ein deutsches Unternehmen beteiligt.

Mehr als 90 Prozent der zwischen Deutschland und Indien vereinbarten Zusammenarbeit läuft über Kredite, die später von Indien verzinst zurückgezahlt werden.

Weiterführende Informationen Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Indien?

Anders als in Ländern mit einem niedrigeren Bruttoinlandsprodukt funktioniert die Zusammenarbeit mit Indien zu rund 90 Prozent über günstige Kredite. Das bedeutet: Für den größten Teil der deutsch-indischen Zusammenarbeit ist gar kein Steuergeld nötig. Außerdem zahlt Indien diese Mittel verzinst wieder zurück. Das führt dazu, dass bei manchen Finanzierungen die KfW sogar einen Überschuss erwirtschaftet. Noch dazu profitiert die deutsche Wirtschaft, die immer wieder bei Ausschreibungen zum Zug kommt.

Auch bei der Finanzierung der Metrolinie Ahmedabad-Gandhinagar handelt es sich um einen Kredit – ein sogenanntes zinsverbilligtes Darlehen, für das die KfW die Mittel am Kapitalmarkt aufnimmt.

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Entscheidend ist: Wenn diese Investitionen dazu führen, dass das bevölkerungsreichste Land der Welt sich in Richtung Klimaneutralität entwickelt, profitieren am Ende alle Menschen weltweit, egal, ob in Indien oder in Deutschland. Das Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Indien ist es, gemeinsam globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bekämpfen. Denn hierfür ist eine Kooperation mit großen und aufstrebenden Ländern wie Indien zwingend. Auch geopolitisch ist Indien als größte Demokratie der Welt ein wichtiger Partner für die Bundesregierung.