Zusammenarbeit mit Kolumbien Gemeinsam für Frieden – gemeinsam gegen Umweltzerstörung

Pressemitteilung vom 26. Juni 2024 | Das Entwicklungsministerium (BMZ) und Kolumbien wollen noch stärker beim Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zusammenarbeiten. Das haben beide Seiten bei den Regierungsverhandlungen heute in Berlin vereinbart. Dadurch sollen nicht nur Wälder vor Abholzung, Flüsse vor Verschmutzung und Tiere vor Ausrottung bewahrt werden. Es geht auch darum, den Friedensprozess in Kolumbien voranzubringen und die Gewalt zurückzudrängen. Denn viele Menschen beteiligen sich auch deshalb am Drogenanbau oder schließen sich bewaffneten Gruppen an, weil ihre Umwelt zerstört ist, die Böden erodiert und die Landwirtschaft nicht mehr möglich ist. Gleichzeitig tragen genau diese bewaffneten Gruppen durch den illegalen Kokaanbau zur weiteren Zerstörung der Lebensgrundlagen bei, etwa durch Abholzung oder Verseuchung der Böden.

Gruppenbild der Delegationen bei den deutsch-kolumbianischen Regierungsverhandlungen im Juni 2024 in Berlin
Gruppenbild der Delegationen bei den deutsch-kolumbianischen Regierungsverhandlungen im Juni 2024 in Berlin

Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungsministerium: „Deutschland und Kolumbien sind seit vielen Jahren gute Partner. Gemeinsam setzen wir uns für den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz der Wälder in Kolumbien ein. Leider haben wir auch ein gemeinsames Problem: die Kokainschwemme. Denn Kokainkonsum ist nicht nur ein Gesundheitsproblem und Armutsrisiko bei uns. Er führt auch zu Angst und Gewalt und trägt zur Zerstörung der Umwelt und Biodiversität in den Anbauländern bei. Zusammen mit der kolumbianischen Regierung fördern wir deshalb Programme, die legale Alternativen und Beschäftigungsmöglichkeiten zum Kokaanbau bieten.“

Konkret wurde in den heutigen Regierungsverhandlungen beispielsweise die verstärkte Zusammenarbeit beim Schutz des Waldes und bei Projekten im Bereich der ländlichen Entwicklung vereinbart.

Ansicht der Stadt Cartagena an der kolumbianischen Karibikküste

Waldschutz und Biodiversität spielen in diesem Jahr eine besondere Rolle, da im Herbst die Weltnaturkonferenz (COP16) im kolumbianischen Cali stattfindet. Sie trägt in diesem Jahr den Titel „Frieden mit der Natur“. Als drittgrößter Amazonasanrainer und Biodiversitätshotspot ist die Unterstützung in diesem Bereich für Kolumbien von zentraler Bedeutung.

Die Bundesrepublik ist Kolumbiens größter Handelspartner innerhalb der EU. Mit deutscher Unterstützung werden außerdem nachhaltige Agrarlieferketten etabliert, Agroforstmodelle zur nachhaltigen Kaffee-, Kakao- und Kautschukproduktion erarbeitet und Schulungen in der Landwirtschaft angeboten.