Ostafrikareise Parlamentarische Staatssekretärin Kofler nimmt an Einweihung von mRNA-Impfstoffanlage für Afrika in Ruanda teil
Dr. Kofler: „Der Startschuss für die erste kommerzielle Produktion moderner mRNA-Impfstoffe in Ostafrika ist ein bedeutender Schritt hin zu größerer Eigenständigkeit für die Gesundheitsvorsorge für Afrika. Bisher werden nur ein Prozent der Impfstoffe in Afrika selbst hergestellt. Zuletzt hat uns die Corona-Pandemie auf besonders drastische Weise deutlich gemacht, wie wichtig es für den afrikanischen Kontinent ist, die Abhängigkeit von Impfstoffimporten zu minimieren. Gute Gesundheitsversorgung ist ein Schlüssel zu guter Entwicklung insgesamt.“
Heute wird Dr. Kofler zunächst das Mayange Health Center in Bugesera besuchen. Dort erhalten die Ärmsten der Armen neben medizinischer Behandlung auch Grundnahrungsmittel für sich und ihre Familien. In Bugesera wird Dr. Kofler mit dem Bürgermeister, Sozialarbeiter*innen und mit der lokalen Bevölkerung über Erfolgsfaktoren für soziale Sicherung sprechen.
Bei einem Gespräch mit ruandischen Frauenrechtlerinnen wird Dr. Kofler Möglichkeiten diskutieren, wie der Schutz von Frauen vor Gewalt gestärkt werden kann. Dr. Kofler wird außerdem mit Vertreter*innen der LSBTIQ+-Community und Gewerkschafter*innen über die Situation sexueller Minderheiten und das Engagement für soziale Gerechtigkeit in Ruanda sprechen.
Im kommenden Jahr jährt sich der Völkermord an den Tutsi in Ruanda zum 30. Mal. Allein in Kigali und Umgebung sind damals 250.000 Menschen getötet worden. Zum Andenken an die Opfer wurde 2004 die Gedenkstätte Gisozi errichtet. Hier wird Dr. Kofler einen Kranz niederlegen.
Am morgigen Montag wird Dr. Kofler an der konstituierenden Sitzung des Verwaltungsrates der neu gegründeten African Pharmaceutical Technology Foundation (APTF) teilnehmen, dem Deutschland als Zustifter angehört. Die APTF will die Herstellung von Arzneimitteln und die pharmazeutische Forschung in Afrika voranbringen – ein wichtiges gesundheitspolitisches Anliegen, denn mehr als 80 Prozent der pharmazeutischen und medizinischen Verbrauchsgüter in Afrika werden importiert.
Als Vertreterin des BMZ nimmt Dr. Kofler auch an der Eröffnung der neuen BioNTech-Produktionsstätte in Kigali teil. Sie findet statt mit den BioNTech-Vorständen Uğur Şahin und Özlem Türeci aus Mainz, Ruandas Präsident Paul Kagame, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Außenministerin Annalena Baerbock, dem Präsidenten der European Investment Bank, Werner Hoyer, Senegals Präsident Macky Sall, Ghanas Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo und Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla.
Auch wenn das Bevölkerungswachstum in Ruanda langsam zurückgeht, strömen sehr viele junge Menschen kontinuierlich auf den Arbeitsmarkt. Für sie fehlt es an neuen Jobs unter fairen Arbeitsbedingungen. Gemeinsam mit dem ruandischen Finanzminister wird Dr. Kofler die weitere Zusammenarbeit zur Förderung von Unternehmen und zur Schaffung von Jobs besprechen.