Weltweite Umfrage von „WeTheWomen Kampagne zeigt: Frauen wollen Einsatz für ihre Rechte und Repräsentanz auf Regierungsebene

Pressemitteilung vom 30. Mai 2024 | Eine heute von den Vereinten Nationen veröffentlichte Umfrage hat ergeben, dass eine große Mehrheit der Frauen weltweit entschlossen ist, zur Förderung der Rechte und Teilhabe von Frauen in Staat und Regierung beizutragen. Die von der Kampagne „WeTheWomen“ durchgeführte Erhebung unter mehr als 25.000 Frauen aus 185 Ländern zeigt, dass – trotz einer weltweiten Gegenbewegung gegen die Frauenrechte – 85 Prozent der Befragten zur Stärkung ihrer Rechte beitragen wollen.

Cover: Bericht Umfrage WeTheWomen

60 Prozent sind überzeugt, dass die Repräsentanz von Frauen auf Führungsebene sich in ihrem Land in den nächsten zehn Jahren verbessern wird. Zudem haben mehr als zwei Drittel der befragten Frauen aus aller Welt bekräftigt, dass es sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene eine stärkere Beteiligung von Frauen in Führungspositionen braucht, um die Zukunft zu gestalten. Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der Frauen bezeichnet sich als engagiert für die Frauenrechte.

Die Umfrage wurde vom Büro der Vereinten Nationen für Partnerschaften und dem Meinungsforschungsinstitut „John Zogby Strategies“ durchgeführt. Sie zeigt, dass unter den Frauen breiter Optimismus zu einer ganzen Reihe von Themen herrscht – und das trotz der sich überlagernden akuten Herausforderungen, Konflikte und Krisen weltweit.

„Diese Umfrage macht deutlich, dass trotz der anhaltenden Versuche, die Stärkung der Rechte und Repräsentanz von Frauen zurückzudrängen, Frauen weltweit entschlossen und engagiert für den Wandel und die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung eintreten“, so Amina J. Mohammed, Stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen. „Frauen wissen, dass es darauf ankommt, mit am Tisch zu sitzen und Entscheidungsbefugnisse zu haben, um etwas zu erreichen.“

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Wir haben die 'WeTheWomen'-Kampagne ins Leben gerufen, weil wir Frauen und Mädchen weltweit ermutigen wollen, für andere zum Vorbild und zur Vorreiterin zu werden. Weil wir die Erfahrungen von Frauen, auch beim Durchbrechen der 'gläsernen Decke', in den Mittelpunkt rücken wollen. Jedes Mädchen soll sein Potenzial entfalten können, Lebensumstände und Umfeld zu verbessern. Ich bin zutiefst beeindruckt von der überwältigenden Anzahl von Frauen in aller Welt, die an der Umfrage teilgenommen haben. Sie zeigt, dass Frauen weltweit Veränderungen fordern und entschlossen sind, zu handeln. Wir alle sind zum Handeln aufgerufen. Gemeinsam mit meinen Mitstreiterinnen werde ich mich weiter engagiert dafür einsetzen, diesem Aufruf zu folgen und die Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen.“

#WeTheWomen

Die Umfrage stellt eine wesentliche Säule der „WeTheWomen“-Kampagne dar, die im September 2023 am Rande des SDG-Gipfels durch Amina Mohammed und Svenja Schulze ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, in den kommenden Jahren die aus der Umfrage gewonnenen Erkenntnisse in das Handeln der internationalen Gemeinschaft zu globalen Themen einfließen zu lassen, beispielsweise beim Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen im September 2024.

Mehrheit der Frauen stellt Verbesserungen der Lebensqualität fest

Die meisten Frauen haben in der Umfrage bekundet, dass es bei ihren Lebensbedingungen in den letzten fünf Jahren Fortschritte gab, und rechnen mit weiteren Verbesserungen in den nächsten fünf Jahren: Eine klare Mehrheit (57 Prozent) erwartet eine bessere Lebensqualität und nur neun Prozent eine schlechtere. Dabei blicken die jüngeren Frauen um zwanzig Prozentpunkte optimistischer in die Zukunft als die älteren. Der vorherrschende Optimismus ist in allen Weltregionen zu finden – am stärksten ausgeprägt in Afrika (67 gegenüber 8 Prozent), gefolgt von Lateinamerika (60 zu 10), Westeuropa und Nordamerika (53 zu 12) und Osteuropa (46 zu 10).

Hauptsorgen: Klimawandel und bewaffnete Konflikte

Bei allem Optimismus steht die Welt vor erheblichen Herausforderungen für die Zukunft. Etwa die Hälfte der Frauen nannte bei der Frage nach ihren größten Sorgen den Klimawandel, mangelnde wirtschaftliche Absicherung und die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Ausgesprochen viele Frauen – 86 Prozent – rechnen damit, dass der Klimawandel sich auf sie auswirken wird oder ihre Gesundheit durch schlechtere Luft- und Wasserqualität und verstärktes Auftreten von Naturkatastrophen beeinträchtigen wird. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen äußert die Sorge, dass sie im kommenden Jahrzehnt von bewaffneten Konflikten oder Kriegen betroffen sein könnten. In Osteuropa liegt der Anteil sogar bei 70 Prozent.

Bei der Frage nach Hindernissen für die Entfaltung ihrer Potenziale nannten die Frauen verschiedene Faktoren. 46 Prozent führen die psychische Gesundheit an, dicht gefolgt von Familien- und Kinderbetreuungsaufgaben (42 Prozent), ungleicher Verteilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern (41 Prozent), unzureichendem Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und den entsprechenden Rechten (29 Prozent) sowie häuslicher Gewalt (27 Prozent).

Internationale Zusammenarbeit muss dringend ausgebaut werden

Die Umfrage zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der unzureichenden internationalen Kooperation beim Kampf gegen globale Herausforderungen groß ist. Nur 19 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Länder bei der Überwindung von Konflikten ausreichend zusammenarbeiten. Bei der Kooperation zur Überwindung der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern liegt die Zufriedenheit bei 30 Prozent. Diese Urteile machen deutlich, dass es aus Sicht der Befragten an wirksamem multilateralem Handeln mangelt.

Über zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) haben erklärt, dass Frauen in den internationalen Organisationen und in Staat und Regierung auf nationaler und lokaler Ebene mehr Führungspositionen innehaben sollten. 48 Prozent sind der Meinung, dass mehr Arbeit in regelmäßige Erhebungen zu der Meinung und den Wünschen und Zielen von Frauen gesteckt werden muss, und 41 Prozent halten mehr Konsultationen mit den Netzwerken von Frauen zu globalen Themen für notwendig.

#WeTheWomen-Kampagne

Die #WeTheWomen-Kampagne wurde im September 2023 gemeinsam von der Stellvertretenden Generalsekretärin der Vereinten Nationen, Amina J. Mohammed, und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, die Potenziale von geschlechtergerechten Gesellschaften aufzuzeigen. Frauen und Mädchen aus aller Welt sind dazu aufgerufen in den sozialen Medien unter dem Hashtag #WeTheWomen ihre Erfolgsgeschichten und ihren Beitrag in der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft oder im Sport zu teilen. Die Kampagne möchte einen Beitrag zur Diskussion um Wege zur Erreichung der Geschlechtergerechtigkeit weltweit leisten – einem der zentralen und transformativen Ziele der globalen Nachhaltigkeitsagenda (Agenda 2030).

Mehr Informationen zur Kampagne gibt es unter www.bmz.de/WeTheWomen

Weitere Informationen

Der „WeTheWomen“-Bericht zu der Umfrage lässt sich unter www.wethewomencampaign.org (Externer Link) abrufen. Die englischsprachige Pressemitteilung der Vereinten Nationen zur Veröffentlichung der weltweiten Umfrage der „WeTheWomen“-Kampagne finden Sie hier:

Global We the Women survey reveals women’s resolve to champion rights and representation in government | UN Office for Partnerships (Externer Link)

Die Ergebnisse der Umfrage werden am 30. Mai um 16 Uhr im Rahmen einer aufgezeichneten Dialogveranstaltung unter Teilnahme der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina J. Mohammed, der Exekutivdirektorin von UN WOMEN, Sima Bahous, und Bundesentwicklungs-ministerin Svenja Schulze vorgestellt. Die Ausstrahlung können Sie unter Home | UN Web TV (Externer Link) verfolgen.